Berliner Wirtschaft Januar/Februar 2024

Ernte einen Bruchteil der gewünschten Ware“, erklärt Höhn, der auch Mitglied im Ausschuss Nachhaltige Metropole der IHK Berlin ist. Benjamin Schwab weiß angesichts der vielen Krisen, wie wichtig es in der Industrie ist, ein breites Netzwerk an Zulieferern zu haben. Er ist Mitgründer der Beschaffungsplattform Facturee, über die Hersteller gewünschte Teile bestellen. Die Plattform versammelt ein Netzwerk von 2.000 Fertigungspartnern und wählt den für den jeweiligen Auftrag geeigneten in puncto Preis, Lieferzeit und Qualität aus. Standards für die CO2-Berechnung In diesem Rahmen werden auch Umwelt- aspekte immer wichtiger. „Wir garantieren die CO2-neutrale Lieferung der gefertigten Komponenten“, sagt der Chief Marketing Officer. Dafür lässt Facturee die beim Versand anfallenden Emissionen messen und kompensiert diese durch den Kauf von CO2-Zertifikaten, mit deren Hilfe internationale Klimaschutzprojekte finanziert werden. Bei den 2.000 Produktionspartnern haben die Betreiber der Plattform allerdings noch keine detaillierten Einblicke in die Nachhaltigkeit der Prozesse. „Deshalb können wir unseren Kunden derzeit noch nicht die Klimabilanz ihrer Teile aufzeigen“, sagt Schwab. Aktuell gehen die Produktionsunternehmen ihm zufolge aber schon erste Schritte in Richtung Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Die Emissionen der Lieferkette eines Unternehmens lassen sich mittlerweile auch grob abschätzen und der CO2-Ausstoß gezielt mindern. Aus Sicht von Gunther Walden geht das „mit vertretbarem Aufwand“. Er ist Geschäftsführer von CircularTree, einem Software- und Beratungshaus, das Firmen dabei hilft, in der Beschaffung klimaneutral zu werden. „Ich kenne Mittelständler und Konzerne, die diesen Weg schon gehen, weil sie mittel- bis langfristig CO2-neutrale Produkte herstellen wollen“, sagt der Wirtschaftsingenieur. Meistens wollen die Unternehmen ihm zufolge als Erstes von einem ihrer Produkte den CO2-Fußabdruck erfahren, was sich anhand von Materiallisten und Durchschnittswerten abschätzen lässt. Wer sich dann auf die besonders klimaschädlichen Komponenten konzentriert, kann mit seinen Lieferanten darüber sprechen, wie sich in Zukunft die Teile klimaneutral herstellen lassen. Damit dieser Prozess effizient abläuft, gibt es globale Standards für die CO2-Berechnung und den digital standardisierten Datenaustausch. Dadurch steigt die Bereitschaft der Lieferanten, Informationen bereitzustellen. Walden: „Klimaneutralität zu erreichen, geht nicht kurzfristig. Entscheidend ist es, jetzt zu starten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“ ■ Gunther Walden Geschäftsführer CircularTree Klimaneu- tralität ist nicht kurzfristig zu erreichen. Wichtig ist es, jetzt zu starten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Christopher Gocza, IHK-Fachreferent für Rechtspolitik Tel.: 030 / 315 10-218 christopher.gocza@ berlin.ihk.de Informationen online unter: ihk.de/berlin/ lieferkettengesetz An mehr als 100 Standorten in über 30 Ländern der Welt haben unsere Mitarbeiter für Sie stets die richtige Lösung. Mit unseren individuellen Logistikleistungen sind wir für Sie auf der Straße, der Schiene, in der Luft und auf dem Wasser unterwegs. Neu bieten wir auch Pharma und Healthcare Logistik an. Bei Fragen oder für weitere Informationen erreichen Sie uns jederzeit per E-Mail unter: debe@mumnet.com oder mumairber@mumnet.com. www.mumnet.de

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