Berliner Wirtschaft Januar/Februar 2024

Auriella Haßhoff Head of HR Seit dem 1. Oktober 2022 ist Auriella Haßhoff bei GEA. Neben den Standorten in Berlin, Schkopau und Düsseldorf ist sie auch für die GEA AWP in Prenzlau zuständig. Insgesamt ist sie für 450 Mitarbeitende verantwortlich. Auriella Haßhoff im Austausch mit einem Anlagen- mechaniker: Gespräche mit Mitarbeitenden gehören zu ihrem Arbeitsalltag Die GEA Group ist mit ihrer Division GEA Heating & Refrigeration Technologies (HRT) in der Holzhauser Straße in Borsigwalde ansässig. GEA HRT ist im Bereich der Wärme- und Kältetechnologie tätig. Personalchefin Auriella Haßhoff sorgt dafür, dass im Unternehmen immer genug und ausreichend qualifizierte Beschäftigte vorhanden sind. Dafür spricht sie von Schülern aus der Nachbarschaft bis zu versierten Fachkräften aus dem Ausland alle denkbaren Zielgruppen an. Berliner Wirtschaft: Sie kümmern sich als Personalchefin um den gesamten Lebenszyklus eines Arbeitnehmenden. Was würden Sie in diesen Zeiten als Ihre wichtigste Aufgabe bezeichnen? Auriella Hasshoff: Es geht derzeit vor allem darum, den Spagat zu finden zwischen Neueinstellungen auf der einen Seite – also auch die Attraktivität als Arbeitgeber sichtbar zu machen – und der Bindung der Mitarbeitenden, die schon da sind, auf der anderen Seite. Employer Branding ist ein ganz zentrales Thema für uns, weil wir ja nicht als Konsummarke beim Endverbraucher bekannt sind. Sie sind bei der Tochter eines großen Konzerns tätig. Profitieren Sie davon in der Personalarbeit? Oh ja, wir können beispielsweise Weiterbildungsangebote nutzen, die konzernweit angeboten werden – Compliance-Trainings zum Beispiel, aber auch Schulungen für Führungskräfte. Das ist ein großer Vorteil. Darum muss sich nicht jede einzelne HR-Abteilung der Tochtergesellschaften kümmern. Also ist das große Thema, das über allem schwebt, der Fachkräftemangel. Welche Rolle spielt bei Ihnen – als Technologieunternehmen – Weiterbildung und Up-Skilling, um vakante Qualifikationen aus den Reihen zu besetzen? Das ist für mich persönlich ein ganz wichtiges Thema. Es gewinnt zunehmend an Bedeutung, weil wir jetzt doch feststellen, dass es schwieriger wird, wirklich gute Azubis zu bekommen. Wir sind außerdem in einer Nische tätig. Es gibt auf dem Arbeitsmarkt nicht viele Fachkräfte, die schon mit dem Kälte- und Wärmeanlagenbau zu tun hatten. Sie brauchen also Spezialisten für diese Nische? Wir bauen keine Anlagen für Einfamilienhäuser, sondern für die Industrie. Der Umgang mit natürlichen Kältemitteln wie Ammoniak im industriellen Maßstab muss sehr gründlich gelernt werden. Wir haben außerdem kein Standardprodukt, sondern liefern Einzelanfertigungen. Fachkräfte mit Erfahrungen in diesen Felden zu finden, ist schwer. Das Know-how im Schweißen dieser Anlagen ist beispielsweise nicht so verbreitet. Ich denke, dass wir deshalb künftig verstärkt unter den Kolleginnen und Kollegen, die schon da sind, nach Talenten suchen werden, die wir ausbauen können. Oder wir können deren Netzwerke und Kontakte nutzen. „Das Wichtigste ist für mich die Motivation“ Auriella Haßhoff ist Head of Human Resources einer Berliner Tochtergesellschaft der GEA Group. Der Fachkräftemangel bestimmt heute ihren Job maßgeblich von Michael Gneuss » Employer Branding ist ein ganz wichtiges Thema bei uns. Auriella Haßhoff FOTO: AMIIN AKHTAR FOKUS | Interview | 26 Berliner Wirtschaft 01-02 | 2024

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