Berliner Wirtschaft Januar/Februar 2024

B ildung gehört zu den wichtigsten Begleitern für das ganze Leben. Damit möglichst viele Menschen in der Hauptstadt von einer guten Bildung im Lifecycle profitieren können, engagiert sich die Berliner Wirtschaft mit guten Ideen. Dazu gehört etwa Nano’s Kidsclub. „Über unsere Plattform können ukrainische Mütter für drei Stunden am Tag kostenlos Kinderbetreuung buchen, während sie im Elternbereich Hilfe in Sachen Job-, Wohnungssuche und Sprache bekommen oder auch einfach nur ein offenes Ohr für ihre Sorgen finden“, sagt die gebürtige Ukrainerin Alexandra Mendelez. „Auf 300 Quadratmetern bietet gleichzeitig ein Spielraum alles, was das Kinderherz begehrt“, ergänzt die russischstämmige Maria Köster. Beide Frauen leiten die gemeinnützige integrative Kinderbegegnungsstätte und die dahinterstehende Nano Nation gGmbH. Neben pädagogischen Förderangeboten runden wechselnde Entertainmentauftritte das Spiel- und Spaßprogramm ab. Doch nicht nur die Kleinsten gilt es in Berlin zu integrieren, sondern auch Schulkinder, Jugendliche und junge Erwachsene. „Daher werden wir 2024 unser Angebot auch für andere Zielgruppen ausbauen“, so die engagierten Leiterinnen. Aus der Ukraine stammende Schulkinder erhalten im Nano’s Kidsclub Nachhilfe in einer altersgerechten Lernecke, und für ukrainische junge Erwachsene bietet die Begegnungsstätte Praktikumsplätze an. „Wir haben im Laufe unserer Karrieren gelernt, dass Herausforderungen mutig anzunehmen und Krisen meistern zu wollen, auch den unabdingbaren Willen voraussetzt, lernen zu wollen“, betont Alexandra Mendelez. „Daher sind wir der festen Überzeugung, dass lebenslanges Lernen und die Weitergabe beziehungsweise der Austausch von Wissen zwischen Menschen eine große Rolle spielen und dadurch neue Ideen entstehen, die die Wirtschaft antreiben. Sprache ist der Schlüssel Die Basis für eine wirksame Bildung im Lifecyle beginnt bereits im Kindergarten. „Sprache ist der Schlüssel für Teilhabe und eine erfolgreiche Bildungskarriere“, sagt Stefan Spieker. Deswegen müsse sie – sowohl für Muttersprachler als auch für Kinder und Jugendliche, die Deutsch als Fremdsprache erlernen – systematisch von der Kita bis in die berufliche Ausbildung hinein gefördert werden. Fest steht dabei für den IHK-Vizepräsidenten: „Einzelmaßnahmen an bestimmten Stellen der Bildungskette werden nicht ausreichen, um die Bildungsqualität in Berlin effektiv und nachhaltig zu steigern.“ Es sei unerlässlich, die komplette Bildungskette in den Blick zu nehmen und unter anderem dafür Sorge zu tragen, dass nicht bereits in jungen Jahren Defizite entstehen, die sich später kaum beheben lassen. Verschiedene BildungsanIHK-Vizepräsident Stefan Spieker ist wichtig, die gesamte Bildungskette in den Blick zu nehmen. Defizite in früher Jugend, etwa beim Spracherwerb, ließen sich so vermeiden. Die IHK sieht sich als Initiator für besser verzahnte Angebote FOTO: IHK BERLIN/AMIN AKHTAR FOKUS | Bildung | 20

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