Businessplan Wirksame Bildung

26 27 Businessplan „Wirksame Bildung“ 10. Ex ante Evaluation von Maßnahmen hinsichtlich Ziels, Zielgruppe und Wirkung Es werden immer neue Programme und Projekte für Schulen aufgelegt, die grundsätzliche Probleme angehen sollen. Einige dieser Programme sind immens teuer, politisch motiviert („Brennpunktzulage“) und haben keinen Wirkungsbezug zur Zielsetzung guter Bildung für alle Schülerinnen und Schüler. Vor diesem Hintergrund sollte für alle Maßnahmen ein konkreter Wirkungsbezug von Beginn an hergestellt und als Bedingung für neue Maßnahmen und Projekte formuliert werden. Der Wirkungsbezug wird für jedes Projekt evaluiert – bei besonders guten Ergebnissen erfolgt eine Überprüfung für ein nachfolgendes Mainstreaming der Maßnahme. Bedarf „Gutes Personal in Schulen stärken“ 1. Schulleitungsstellen attraktiver gestalten durch Unterstützungsstrukturen in der Führung Schulleitungsstellen werden durch transparente Anforderungs- und Kompetenzprofile, durch geeignete, zielgruppenscharfe Unterstützungsangebote, durch Verwaltungsleitungen auf Führungseben sowie durch Patenmodelle mit Unternehmen zu Führungsthemen etc. attraktiver gestaltet. Dafür bedarf es sowohl einer Evaluierung der bisherigen Stellen hinsichtlich ihrer Wirkung auf das Ziel als auch eine entsprechende Anpassung der bestehenden Anforderungs-, Kompetenz- und Aufgabenprofile. 2. Pilotprojekt mit der HTW zur Ausbildung von Berufsschullehrkräften Zur Verbreiterung der Zugänge zum Lehrberuf an berufsbildenden Schulen soll ein kooperativer Studiengang zwischen der HTW und Berliner Universitäten nach dem Vorbild in Nordrhein-Westfalen als Pilotprojekt entwickelt werden, um Bachelorabsolventinnen und -absolventen der HTW einen nahtlosen Übergang in den Master of Education zu ermöglichen. 3. Lehrerfortbildungen (inkl. Schulleitungen) durch Wirtschaft Stärkung und Revitalisierung der Landesagentur „Partner Schule Wirtschaft“ durch Konzeption und Umsetzung von modernen Fortbildungsprogrammen, die darauf abzielen, eine engere Kooperation zwischen Schule und Wirtschaft zu fördern und insbesondere die neu entstandenen Möglichkeiten digitaler Kooperation zwischen den Lernorten zu nutzen. Durch Impulse aus der Wirtschaft werden neue Perspektiven ermöglicht und Schulleitungshandeln unterstützt. 4. Maßnahmenkatalog zur Bindung bester Lehrkräfte an Schulen in schwieriger Lage Orientiert an moderner Personalarbeit wird ein Maßnahmenkatalog für Schulen und Bildungsverwaltung zur Bindung erfolgreicher Lehrkräfte an Schulen in schwierigen Lagen entwickelt. Neben mehr verbindlichen Möglichkeiten zur eigenen Fortbildung, können dies auch gut eingerichtete Klassenräume, moderne Lehrerzimmer mit hochwertiger Ausstattung und eine bessere, personelle Unterstützung bei nicht pädagogischen Aufgaben sein. Grundlage des Maßnahmenkatalogs ist eine umfangreiche Befassung mit der eigentlichen Zielgruppe durch Interviews und Einbindung in der Entwicklung. 5. Attraktiver (Quer-)Einstieg für Lehrkräfte Screening der Zugangsvoraussetzung für Quereinsteiger ins Lehramt mit dem Ziel, Hürden, die nicht der Qualitätssicherung dienen, zu identifizieren und abzubauen. Umsetzung von Maßnahmen, die darauf abzielen, die Attraktivität des Lehrkräfteberufes mit Blick auf Gewinnung von Berufs- und Quereinsteigern, Bindung von Bestandslehrkräften und Reduzierung von Teilzeit, Personalentwicklungsmaßnahmen zu stärken. Ausbau und Entwicklung von Teilzeit- als auch berufsbegleitenden Lehramtsstudiengängen an den Berliner Universitäten nach dem Vorbild der Universität Potsdam. 6. International ausgebildete Lehrkräfte für Berlin gewinnen In Kooperation mit den Deutschen Auslandsschulen werden pädagogische Fachkräfte für Berlin gewonnen, z.B. als Anschlussperspektive für befristet beschäftige Lehrkräfte im Ausland. Die Zugangsvoraussetzungen für eine Tätigkeit als Lehrkraft sind für international ausgebildete Lehrkräfte hoch. Ein Screening dieser Voraussetzungen erfolgt mit dem Ziel, Hürden, die nicht der Qualitätssicherung dienen, zu identifizieren und abzubauen. Berlin als internationale Metropole kann eine abgestimmte Kommunikationsstrategie und ein attraktives Willkommenspaket entwickeln. 7. Wirkungsorientierte Lehrerfortbildungsangebote Es werden für alle Fortbildungsangeboten für Berliner Lehrkräfte und Schulleitungen Ziele und Wirkung beschrieben. Eine Evaluation der Angebote der Regionalen Fortbildung erfolgt bezüglich Transfer- und Praxiswirksamkeit aus Sicht der Teilnehmenden, um die Passgenauigkeit für die Zielgruppe zu erhöhen. Gemeinsam mit den Schulaufsichten wird ausgehend von den Entwicklungsfeldern einer Einzelschule und den Personalentwicklungsbedarfen eine jährliche Personalentwicklungsplanung erstellt und begleitet. Bedarf „Dienstleistungsorientierte Unterstützungsstruktur für Schulen in Bildungsverwaltung schaffen“ 1. Schulische Netzwerke mit Wirtschaft generieren Schulen und Unternehmen in den Bezirken werden durch eine Koordinierungsstelle in jedem Bezirk und in Kooperation mit Partnerschaft Schule-Wirtschaft (PSW) miteinander vernetzt. Ziel ist, mit nachhaltigen Partnerschaften, die mit Inhalten belebt werden, gute Übergänge von der Schule in die Arbeitswelt zu schaffen. Bereits erfolgreich agierende Initiativen wie z.B. die Bildungslandschaftsmanager in Marzahn-Hellersdorf oder der Bildungsinitiative Pankow werden in diesem Zuge auf alle Bezirke ausgeweitet. 2. Schulaufsichten als serviceorientierte Unterstützungsstrukturen für Schulen Rollen, Aufgaben und insbesondere Schnittstellen zwischen Schulleitung, Schulaufsicht und Schulträger und Dritten (beispielsweise Regionale Fortbildung, ISQ) werden klar geregelt und gelebt. Es werden geeignete Instrumente und Maßnahmen für ein erfolgreiches kollaboratives Arbeiten an den Schnittstellen etabliert. Schulleitungen erhalten von den Partnern schulscharf aufbereitete Daten, Handlungsempfehlungen, angemessene Ressourcen und den notwendigen Entscheidungsspielraum, um als Dienstleister für Schulen agieren zu können. Das ISQ unterstützt dies mit Qualitätsdaten als Servicestelle für die Schulaufsicht. Anhand einer Customer Journey aus Sicht von Schulleitungen werden passgenaue Angebote, eine verbesserte Ansprache und niedrigschwellige Zugänge durch das Institut für Schulqualität (ISQ) entwickelt werden.

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