Businessplan Funktionierende Stadt

20 21 Businessplan „Funktionierende Stadt“ Die nachstehend aufgeführten Maßnahmen geben einen Überblick über alle im Expertenteam entwickelten Produktideen. Alle Vorschläge, die nicht im Rahmen der Top-5-Auswahl berücksichtigt wurden, können weitere Ansätze auf dem Weg zur funktionierenden Stadt sein. Bedarf „Personalgewinnung, -entwicklung und -führung“ Leistung systematisch belohnen Die Leistung der Mitarbeitenden und des Teams werden über digitale Arbeitsprozesse sichtbar und abrechenbar gemacht und durch motivierende Bonus- und Leistungsmodelle ergänzt. Die Bonus- und Leistungsmodelle sollten über ein externes Dienstleistungsunternehmen erarbeitet werden. Bonus-/Malus-System einführen Es werden Instrumente identifiziert, um produktive Führungskräfte und Mitarbeitende zu belohnen und weniger produktive Führungskräfte und Mitarbeitende zu mehr Leistung zu motivieren. Aus diesem Grundansatz heraus sollte die Leistungserfassung/Leistungsmessung in der Berliner Verwaltung grundsätzlich deutlich operationalisiert und professionalisiert werden. „Angemessene-Bezahlung-für-IT-Fachkräfte-Gesetz“ Ein Berliner Gesetz bildet die Grundlage für die gesonderte Besoldung von IT-Fachkräften in der Verwaltung – unabhängig von Laufbahnkriterien, orientiert an Qualifikation. Fortbildung tariflich verankern Personelle Fortbildungen für Verwaltungsbeschäftigte werden tariflich verankert und es wird ein Anreizsystem zur Förderung der individuellen Weiterentwicklung etabliert. Das System erstreckt sich sowohl auf tätigkeitsspezifische technische Qualifikationen als auch die Personalführung durch Führungskräfte. Stipendium „Karriere in der Berliner Verwaltung“ Ein Stipendienmodell der öffentlichen Hand unterstützt die Ausbildung und Gewinnung eigener Fachkräfte. Verpflichtende externe Rotation Die Einführung verpflichtender rotierender Stagen für Fach- und Führungskräfte der Verwaltung soll den Blick über den eigenen (Berliner) Mikrokosmos hinaus weiten und die personelle Weiterentwicklung fördern. Im Kern des Konzepts stehen temporäre Arbeitsaufenthalte in anderen Fachverwaltungen, Bezirksverwaltungen, Verwaltungen eines anderen Bundeslandes, des Bundes und in der Wirtschaft. Verpflichtender Kurs für werdende Führungskräfte Im Rahmen eines umfassenden verpflichtenden Fortbildungsprogramms werden Kandidaten, die für eine Beförderung in eine Führungsposition vorgesehen sind, qualifiziert. Berliner Führungsinkubator In einem Berliner Führungsinkubator, federführend entwickelt und betreut durch die Verwaltungsakademie Berlin und das CityLAB, werden Nachwuchsführungskräfte projektorientiert geschult. Im Fokus stehen dabei die bereichs- und themenübergreifende Problemlösung sowie die Entwicklung agiler und kreativer Mindsets. Darüber hinaus können die Erkenntnisse aus dem Inkubator der strategischen Ausrichtung des Führungskräftegewinnung in der Verwaltung dienen. Anlage: Gesamtübersicht Produktideen (nach Bedarfen) Attraktiver Arbeitgeber durch Abschaffung der Berliner Sonderregeln Um Wettbewerbsnachteile für Berlin in der Fach- und Führungskräftegewinnung abzubauen, müssen historisch bedingte aber inzwischen überholte Berliner Regelungen abgeschafft werden und insbesondere die Vergütung sowie die relevanten Vorgaben zu Einstellungs- und Laufbahnkriterien anderen Bundesländern sowie dem Bund angeglichen werden. Offene Stellen „extern“ besetzen Finanzielle Mittel aus dem Personalhaushalt, die aufgrund unbesetzter Stellen verfügbar sind, werden für den Abschluss von Beraterverträgen und Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenüberlassungen genutzt, um zügig externe Personalkapazitäten zu gewinnen – Hilfe von außen anstelle langwieriger Stellenausschreibungen. Bedarfsgerechte Gestaltung des Arbeitsplatzes ermöglichen Es wird Raum für Experimente und Initiativen in der Tätigkeit eingeräumt, mit der schnelle, individuelle und wirksame Lösungen ermöglicht werden. Dazu gehören auch dezentrale IT Lösungen für einzelne Dienstbereiche, außerhalb der berlinweiten ITDZ-Standardisierung. Shared Desk & Homeoffice als New Normal Konzepte wie Shared Desk, Homeoffice sowie weitere digital gestützte Flexibilisierungen in der Büroarbeit werden untersucht und weiterentwickelt. Dabei werden auch kreative Nutzungen für ggf. freiwerdende Raumkapazitäten in den Blick genommen. Mitarbeitendenbedürfnisse regelmäßig erfassen Einführung standardisierter, fragebogengestützter Personalgespräche zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden in der Verwaltung über erforderliche Voraussetzungen, um die Leistungsanforderungen erfüllen zu können. Mindestens einmalig bei Einstieg, dann regelmäßig. Bedarf „Politische Strukturoptimierung“ Ressortübergreifende Task Force einrichten Eine außertariflich bezahlte und bei der Senatskanzlei/ dem CDO angesiedelte Task Force mit weitgehenden Eingriffsmöglichkeiten identifiziert Missstände/Handlungsbedarfe und leitet Optimierungen ein. Gleichzeitig steht diese Task Force Verwaltungen zur Verfügung, die bei Großvorhaben oder Sonderprojekten bedarfsweise um Unterstützung bitten. Beauftragter für die Wirtschaftlichkeit der Verwaltung Institutionalisierung der beratenden Rolle durch den Rechnungshof von Berlin – u.a. in Fragen der Verwaltungsmodernisierung, Personalentwicklung sowie innovativen Vergabe nach dem Vorbild von Bund, Hessen und Rheinland-Pfalz. Bezirkshandeln einheitlich steuern Eine zentrale Führungsebene, orientiert an der Vorstandsstruktur aus der freien Wirtschaft, gewährleistet eine einheitliche Entscheidungsstruktur und -qualität z.B. bei bezirksübergreifenden Vorgängen. Verantwortlich ist der Vorstandsvorsitzende. Gesetze zur Besetzung von Stadträten anpassen Über ein neues Besetzungsmodell für die Ressorts der Bezirksämter, werden die Bezirksstadträte nicht nach Proporz, sondern nach fachlicher Qualifikation bestimmt. Evaluation verstetigen und verbindliche Folgemaßnahmen festlegen Eine Stärkung und Weiterentwicklung der Mechanismen zur Qualitätskontrolle und eine Überprüfung der Sanktions- möglichkeiten professionalisiert den öffentlichen Dienst und steigert seine Servicequalität und Leistungsfähigkeit. Dabei erhalten Evaluationsergebnisse mehr Gewicht und ziehen ggf. verbindliche und überprüfbare Maßnahmen nach sich.

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