Berliner Wirtschaft 7-8/2018

BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/18 58 UNTERNEHMEN & MÄRKTE Was kommt nach dem Brexit? Großbritannien gehört für Berlins Wirtschaft zu den wichtigsten Handelspartnern. Die Unternehmen müssen sich bei allen politischen Unklarheiten auf Veränderungen einstellen » Von Dr. Valentina Knezevic B rexit – tea time or last call for action? Nach jetziger Be- schlusslage verlässt das Ver- einigte Königreich (UK) die Europäische Union (EU). Nach demAus- tritt am 30. März 2019, gefolgt – im Fal- le eines ratifizierten Austrittsabkom- mens – von einer Übergangsphase bis Ende 2020, wird nach den Leitlinien des Europäischen Rates ein „ausgewogenes, ehrgeiziges und weitreichendes“ Frei- handelsabkommen anvisiert. Ob es gelingt, dieses rechtzeitig abzu- schließen, ist ungewiss. Sollte es zu kei- ner Einigung kommen, würde der Han- del zwischen UK und der EU lediglich nach den WTO-Regeln erfolgen. Frü- hestens ab 30. März 2019, spätestens ab 31. Dezember 2020 müssen sich Berliner FOTO: GETTY IMAGES/ISTOCKPHOTO Der Brexit bringt viele Veränderungen mit sich. Unternehmen sollten sich jetzt schon dafür rüsten Checkliste Die Checkliste zum Download enthält die wichtigsten Fragen zur Brexit-Vorbereitung: www.ihk-berlin.de/brexit-checkliste Checkliste der IHK Berlin gibt Orientierung Unternehmen mit UK-Bezug müssen sich im Zuge des Brexit auf tief greifende Verände- rungen einstellen. Sei es, dass sie Waren nach UK liefern, Produkte britischen Ursprungs be- ziehen, Mitarbeiter entsenden oder eine Limi- ted in Berlin bzw. Niederlassung in UK haben. Auch wenn politisch vieles im Unklaren ist: Unternehmen sollten ihren Handlungsbedarf bereits heute ausloten. Unternehmen auf den Handel mit dem UK als Drittstaat einstellen. Der britische Markt rangiert für Ber- liner Unternehmen weiterhin unter den TOP 10 mit exportseitigem Wachstum. 2017 betrug das gesamte Handelsvolu- men zwischen Berlin und UK rund 1,2 Mrd. Euro. Der Export verzeichnet trotz Brexit-Entscheids ein Plus von 11 Pro- zent. Importseitig bleibt seit 2016 der Trend negativ– zuletzt mit Einbußenvon ca. 8 Prozent. Berliner Unternehmen be- liefern UK vor allem mit Nahrungs- und Futtermitteln (22 Prozent) sowie son- stigen Fahrzeugen (16 Prozent). Auf Ab- nehmerseite ist besonders die Nachfra- ge nach Leder und Lederwaren (19 Pro- zent) groß. Maschinen, Kraftwagen und Kraftwagenteile machen gemeinsam ein Hauptstadt-Unternehmen können ihre Brexit-Tauglichkeit prüfen

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