Berliner Wirtschaft 7-8/2018

UNTERNEHMEN & MÄRKTE 57 BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/18 Brexit bewegt die Highlander Die harte Linie in London beunruhigt auch die Schotten – im Ludwig Erhard Haus probte die Regierungschefin mit namhaften Investoren und der IHK den Schulterschluss M it den Worten von Ed- ward Everett Hale – „Co- ming together is a begin- ning, keeping together is a progress and working together is a success“ – begrüßte Jan Eder, Hauptge- schäftsführer der IHK Berlin, die Regie- rungschefin Schottlands, Nicola Stur- geon, anlässlich des Schottland-Abends im Ludwig Erhard Haus. Dieser fand En- de Juni statt, in Anlehnung an das MoU zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit, das die IHKs Berlin und Glasgow im April 2018 am Rande der Berlin-Glas- gow European Championships 2018 un- terzeichnet hatten. Namhafte deutsche Investoren mit Produktionsanlagen vor Ort in Schott- land lieferten im Rahmen eines exklu- siven Round Table der Regierungschefin ihre „Brexit cases“ – die nahezu einem Livestream nach Westminster gleichka- men. So kündigte Nicola Sturgeon an, die Gesprächsergebnisse flächendeckend in den politischen Diskurs bis hin zur nati- onalen Ebene zu integrieren. Mit der harten Brexit-Linie der Lon- doner wächst in Schottland zuneh- mend die Sorge, die Brexit-Auswirkun- gen nicht abschätzen und entsprechend abfedern zu können. Besonders in den Bereichen Windenergie, Pharma und Maschinenbau – aber auch in Forschung und Entwicklung – profitiert Schottland derzeit stark von der Freizügigkeit der Europäischen Union und fürchtet nun Abwanderungen von Investitionen und Humankapital. Der offene Austausch in Berlin stimmte Nicola Sturgeon zuversichtlich: „Meine Gespräche mit der IHK Berlin und mit deutschen Investoren verliefen sehr positiv. Ungeachtet der Unsicher- heiten, die durch den Brexit verursacht werden, bleibt Schottland offen für Bu- siness, und ich bin durch die Antworten, die ich heute erhalten habe, diesbezüg- lich sehr ermutigt worden“, so die Regie- rungschefin. Der Schottland-Abend im Ludwig Erhard Haus hat deutlich gezeigt, dass Metropolitan Chambers die richtigenAk- teure sind, um durch proaktive Förde- rung bilateraler Wirtschaftskooperatio- nen den negativen Folgen des Brexit zu begegnen und in den kommenden Mo- naten und Jahren einen positiven Beitrag zu leisten. ‹ KNE/ENG Zu Gast in Berlin: die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon mit dem Regierungsmitglied Martyn O ’ Reilly FOTO: MICHAEL BRUNNER Ungeachtet der Unsicherheiten, die durch den Brexit verursacht werden, bleibt Schottland offen für Business, und ich bin hier diesbezüglich sehr ermutigt worden. NICOLA STURGEON Regierungschefin von Schottland

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