Berliner Wirtschaft 11/2020

echter Bio-Bourbon-Vanille von Rübbelberg. Ein Hotspot der neuen Food-Bewegung ist die Kreuz- berger Markthalle Neun, wo Manufakturen wie Mani In Pasta oder Tofu Tussis ihre Stände haben. Bestes aus rund 60 Berliner Manufakturen verkauft AdamMikusch in seinen Feinkostläden Eat Berlin in den Hackeschen Höfen und in der East Side Mall. Er hatte vor zehn Jahren die Manu- faktur Haus der feinen Kost gegründet, um Fer- tigsalat-Dressings zu produzieren, die schmecken sollten wie selbst gemacht. Die Saucen – Honig- Senf, Balsamico-Vanille und Balsamico-Basili- kum– rührte Mikusch damals in einemZehn-Li- ter-Abfülltopf an und klapperte damit Berliner Wochenmärkte ab. Weil seine Kreationen Salat- blätter geschmacklich vergolden sollten, erfand er die Marke Blattgold Dressing. „Aber weil viele glaubten, da sei tatsächlich echtes Blattgold drin, habe ich sie umbenannt in Berliner Manufak- tur Dressing“, sagt Mikusch. Und komponierte daraufhin die begrenzte „Superior Gold Dres- sings“-Edition, die er mit essbarem 22-karätigem Gold veredelte. Bestseller seines Sortiments sind die Berliner Currysauce und die Berliner Senf- sauce, die er vor allem über Supermärkte und Kaufhäuser absetzt. Leidenschaft als Triebfeder Auf die Idee zu seinen Eat-Berlin-Läden kam Mikusch in den ersten Jahren nach der Gründung seiner Manufaktur 2010, als auf den Wochen- märkten immer mehr Manufakturen ihre Pro- dukte feilboten. „Für all diese Köstlichkeiten wollte ich ein Zuhause schaffen, damit Besucher das ganze kulinarische Handwerk Berlins auf wenigen Quadratmetern erleben können.“ Die Hersteller seien „Genuss-Pioniere wie ich, deren Antrieb nicht Geld, sondern Leidenschaft ist“. Leidenschaft war auch die Triebfeder für Elisabeth und Willy Andraschko, die 2006 ihre Andraschko Kaffeemanufaktur mit heute 14 Mit- arbeitern gründeten. Ihre Passion für guten Kaf- fee begann schon früher, und zwar im 1979 eröff- neten Café Einstein, das sie mitbetrieben und als Wiener Kaffeehaus in Berlin etablierten. Jetzt ser- vieren sie ihn nicht mehr, sondern machen ihn selbst. „Das ist für uns ruhiger und befriedigen- der“, sagt Willy Andraschko. „Unse- ren Rohkaffee, den wir auf unseren Reisen nach Mittelamerika, Brasi- lien, Afrika und Indien entdecken und vor Ort verkosten, beziehen wir von einzelnen Farmen und Koope- rativen.“ Zu denen unterhalte man intensiven Kontakt. „Und in dieser fairen und respektvollen Zusam- menarbeit entstehen schließlich Spitzenqualitäten.“ Kommt der Rohkaffee in Berlin an, wird zunächst probiert, getes- tet und nach den besten Kombina- tionen gesucht. Verarbeitet werden ausschließlich Arabica-Bohnen, die nach der Röstung dann als Espresso- Adam Mikusch hat mit feinen Salat-Dressings angefangen und verkauft inzwischen in seinem Laden Eat Berlin Köstliches aus rund 60 Berliner Manufakturen Adam Mikusch Gründer Haus der feinen Kost und Eat Berlin Für all diese Köstlichkeiten wollte ich ein Zuhause schaffen. BRANCHEN | Manufakturen

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