Berliner Wirtschaft 11/2020

Sorten wie Grand Cru oder Buena Vista Primèro oder auch Filterkaffees auf den Markt kommen. Zurzeit röstet Andraschko, corona-bedingt, rund 20 Tonnen Rohkaffee pro Monat – in einem 50-Kilo- und einem 120-Kilo-Trommelröster. Weitere Maschinen wird es nicht geben. „Wir wollen keine Massenproduktion“, so Andraschko. Premium-Image für ein Massenprodukt Auf den Massenmarkt verzichtet auch die Pop- kornditorei Knalle, obwohl schon früh große Ein- zelhandelsketten Knalle-Produkte in ihre Regale stellen wollten. „Wir beliefern den Feinkosthan- del, weil wir einemmassentauglichen Produkt ein neues Premium-Image verleihen wollten“, sagt Knalle-Geschäftsführer Christopher Peters. Er hatte die Popkornditorei 2016 gegründet, zusam- menmit der Köchin und Patisseurin Lucie Krau- tien, deren Mann André Göbel, ebenfalls Koch, und dem Brand-Designer Johannes Laue, der für die außergewöhnlichen Popcorn-Tüten und den gesamten optischen Auftritt des Start-ups verantwortlich ist. Damals hatten sie noch mit einer 08/15-Popcorn-Maschine und Mais aus dem Bio-Supermarkt getestet, was überhaupt möglich war mit dem aufgepufften Ausgangsmaterial. Knalle produziert Popcorn, das mit demübli- chen Kino-Snack kaum noch etwas gemein hat. In der Friedrichshainer Manufaktur wird der Mais aus Südfrankreich mittels Air Popper ohne Fett und nur mit heißer Luft aufgepufft und dann gesiebt. Anschließend bekommt das Popcorn sei- nen Karamellmantel – „immer frisch produziert und nur mit besten Zutaten wie Tahiti-Vanille, Limettenöl aus der Schale oder frisch gemah- lenem Pfeffer aromatisiert“. Am Ende steht der Backvorgang imOfen, damit die Gourmet-Snacks knusprig werden. „Wir verwenden hier ausschließlich Mush- room-Mais, weil der viel größer und runder auf- poppt als andere Maissorten und unserem Kara- mellmantel die ideale Oberfläche bietet“, sagt Peters. Acht Popcorn-Sorten hat Knalle derzeit im Angebot, die beliebtesten sind „Butterkara- mell Tahiti-Vanille“, „Dunkle Schokolade gerös- tete Mandel“ und „Tonkabohne Kokos“. Bei einer durchschnittlichen Produktionsmenge von 5,5 Tonnen Popcorn pro Monat betrug der Umsatz im vergangenen Jahr 1,3 Mio. Euro – der soll auch in diesem Jahr trotz Corona gehalten werden. Auch Knalle reagierte auf den Lockdown: Mitarbeiter und Partner bekamen # stayathome- Boxenmit persönlichemGruß, und Firmen konn- ten ihren Beschäftigten mit einer Zuhause-Box die Arbeit imHomeoffice versüßen – Versand und Grußkarte inklusive. .  ■ Tobias Rühmann, IHK-Branchen- manager Industrie Tel.: 030 / 315 10-621 tobias.ruehmann@ berlin.ihk.de Legen Wert auf fairen und respektvollen Umgang mit den Bauern vor Ort: Elisabeth und Willy Andraschko, Gründer der Andraschko Kaffee- manufaktur FOTOS: HAUS DER FEINEN KOST (2), ANDRASCHKO KAFFEEMANUFAKTUR (2) 39 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 11 | 2020

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