84 % der Anlagen, die bei Sentech Instruments gefertigt werden, gehen ins Ausland, der Löwenanteil nach wie vor nach China. Man habe jedoch die Auswirkungen des chinesisch-amerikanischen Handelskrieges klar gespürt. „Die Chinesen sind bemüht, möglichst viele Produkte selbst herzustellen, um unabhängiger zu werden. Deshalb wird sehr viel investiert, wovon wir profitieren.“ Die Diskussion über das sogenannte China-Decoupling sowie China- Derisking, also das Bestreben, sich unabhängiger von Deutschlands viertwichtigstem Exportland zu machen, verfolgt Schulze mit gemischten Gefühlen. „Einerseits bietet der große chinesische Markt für uns die Chance, stark zu wachsen. Andererseits sehen wir natürlich auch die Gefahr, die von einer zu großen Abhängigkeit ausgeht.“ Zu weiteren interessanten Märkten in Asien gehört für Sentech Instruments Japan. Auf der Liste der größten Exportpartner Deutschland rangierte das Land in Fernost 2022 laut Statistischem Bundesamt auf Platz 18. „Japan ist zwar kein einfacher Markt. Aber wir arbeiten in Asien mit Vertriebspartnern zusammen, die dort sehr gut vernetzt sind.“ Man merke zudem, dass der allerdings noch geringe Umsatz mit Indien deutlich zunehme. Indien hatte in diesem Jahr China als bevölkerungsreichstes Land der Erde abgelöst und ist unter den großen Staaten das aktuell wachstumsstärkste Land. Wachstumspotenzial sieht Schulze auch in Europa sowie in den USA. Große Hoffnungen setzt er unter anderem auf das in diesem Jahr erlassene Europäische Chipgesetz (European Chips Act), das das Halbleiterökosystem in der EU mit Milliar- deninvestitionen stärken, die Widerstandskraft der Lieferketten gewährleisten und externe Abhängigkeiten verringern soll, um die technologische Souveränität der EU voranzubringen. „Wir hoffen, dass diese Investitionen auch bei uns zu Umsatz führen.“ Umsatz auf Rekordkurs Trotz der eingetrübten weltweiten Konjunkturaussichten infolge des Angriffskriegs auf die Ukraine, gefährdeter Lieferketten und China- Flaute erwartet der Berliner Mittelständler ein weiteres Plus beim Umsatz von rund zehn Prozent und damit einen Rekordwert. „Aber natürlich machen uns die trüben Prognosen Sorgen“, räumt Schulze ein. Importiert wird überwiegend aus Deutschland und Europa, darunter CNC-Fräser, Vakuumpumpen und Kühlaggregate. „Um die Lieferketten zu stabilisieren, versuchen wir, beim Einkauf zu diversifizieren und immer jeweils zwei oder drei Zulieferer zu haben.“ Seit Beginn der Corona-Pandemie hätten sich die Lieferfristen zum Teil deutlich verlängert. „Produkte, die früher in 14 Tagen geliefert wurden, kamen im schlechtesten Fall nach 50 Wochen an.“ ■ Marcel Schulze Um Liefer- ketten zu stabilisieren, versuchen wir, beim Einkauf zu diversifizieren. Außenhandel | 27 Design - Bau - Service Immobilien mit System building excellence goldbeck.de GOLDBECK Niederlassung Berlin-Brandenburg, 14974 Ludwigsfelde, Seestraße 35, Tel. +49 3378 8653-0, berlin-brandenburg@goldbeck.de GOLDBECK Niederlassung Büro- und Wohngebäude Berlin, 10557 Berlin, Heidestraße 8, Tel. +49 30 2541089-10, berlin-brandenburg@goldbeck.de
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