Berliner Wirtschaft Juni 2023

Wie kann man durch digitale Bildungsinnovationen den Herausforderungen der Fachkräftesicherung begegnen? Diese Frage vereint die Teilnehmenden des ersten Netzwerkabends im Digital Education Lab, der am 9. Mai zum Thema „Digitale Bildung“ stattfand. Das Digital Education Lab, kurz DEL, im Ludwig Erhard Haus möchte als Ideenschmiede Partnerinnen und Partner aus dem Bildungsbereich miteinander vernetzen und so gemeinsam digitale Lösungsansätze in den Bereichen Aus- und Weiterbildung vorantreiben. Als Auftakt des ersten Treffens der Community berichtete Gregor Weber, Mitgründer der Lern-App Knowunity, von den Anfängen, der Vision und den Zielen des Unternehmens. Moderner und attraktiver Knowunity ist eine digitale Plattform für Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse, die ungefähr 600.000 Lerninhalte zu den verschiedensten Themengebieten beinhaltet. Das Besondere an der App: Es handelt sich um Content auf Augenhöhe, da Schülerinnen und Schüler diesen selbst erstellen. Zudem dient die App als soziales Netzwerk, über das sich die Jugendlichen vernetzen und zu Lerninhalten austauschen können. Mit der Vision, Bildung moderner und attraktiver zu machen, entwickelte Weber die Plattform zusammen mit drei weiteren Gründern noch in seiner Schulzeit. Seit dem offiziellen Launch im Herbst 2020 ist die App stetig gewachsen. Heute hat die Plattform um die sieben Millionen User und ist in neun Ländern digital verfügbar. Der Unternehmertalk mit Weber stieß auf reges Interesse beim bunt gemischten Publikum. Neben Start-ups aus dem digitalen Bildungs- bereich waren unter den Gästen auch KMU sowie Mitarbeitende von Bildungseinrichtungen. Die Teilnehmenden stellten zahlreiche Fragen. Viele interessierten sich zum Beispiel für die Qualitätssicherung und Datenschutz auf der Plattform oder für zukünftige Weiterentwicklungsmöglichkeiten der App. Ein interessantes Learning: Die Qualitätskontrolle bei Knowunity findet zum einen automatisiert, durch den Einsatz von KI, statt. Zum anderen fallen problematische Inhalte aber auch deshalb recht schnell auf, weil Schülerinnen und Schüler diese selbst sehr aktiv melden. Einen Tipp für alle jungen Gründungsteams hatte Weber auch dabei: hartnäckig bleiben. Der Abend ging auch im Anschluss interaktiv weiter. In jeweils 30 Sekunden stellten sich alle Teilnehmenden vor und berichteten in entspannter Atmosphäre von ihren aktuell größten Herausforderungen und den eigenen Wünschen für den folgenden Austausch mit den anderen Gästen. Teil der Community werden Vor allem die Möglichkeit des Vernetzens kam bei den Teilnehmenden gut an. So berichtet Manuel Dedio, Gründer des Berliner Startups Epapa, das mit Philosophie die Mathematik für Menschen mit der Mathematik-Schwäche Dysabstraktulie leichter erklären möchte: „Die Veranstaltung heute war für das Team von Epapa in dieser frühen Gründungsphase entscheidend“, freut sich Dedio. „Wir konnten nur so persönliche Kontakte für einen Test unserer App knüpfen. Bisherige Versuche, mit bloßen E-Mails Schulen im Umkreis zu erreichen, schlugen fehl. Ein warmes Intro ist eben doch besser als ein kaltes. Wir freuen uns bereits auf den nächsten Netzwerkabend!“ Der nächste Netzwerkabend im Digital Education Lab findet am 13. Juni statt. Unternehmerinnen und Unternehmer sind herzlich eingeladen, ihre Ideen und/oder Herausforderungen einzubringen. Zudem steht im Digital Education Lab weiterhin eine Anzahl von Büroräumen zur Vermietung zur Verfügung. Für Start-ups gibt es besondere Konditionen – eine tolle Chance, Teil der Community zu werden! ■ Melina Hanisch, IHK-Managerin Digital Education Lab Tel.: 030 / 315 10-527 melina.hanisch@berlin. ihk.de CEOs im Gespräch: Gregor Weber (l.) von Knowunity bietet eine App für Lerninhalte und soziale Vernetzung an. Manuel Dedios Start-up Epapa vermittelt Mathematik digital mithilfe der Philosophie Berliner EdTech Unternehmen auf einen Blick Innovative Bildungsunternehmen laufend aktualisiert gibt es hier: startup-map.berlin/ lists/37186 Wer aufgenommen werden möchte, meldet sich bei Melina Hanisch (Kontakt s. u.). FOTOS: AMIN AKHTAR Digitale Bildung | 41 Berliner Wirtschaft 06 | 2023

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