Berliner Wirtschaft Juni 2021

ter B2C und Ausbilder bei Artwizz, „von einem Ausbilder unterstützt, sind aber ansonsten eigen- ständig tätig.“ Junge Leute wachsen damit in Ver- antwortung, werden selbstbewusst und identifi- zieren sich immer mehr mit ihrem Betrieb. Weil Artwizz seine Produkte zum Großteil über den stationären Handel vertreibt, der aber im Lockdown weitgehend geschlossen blieb, entschloss man sich im vergangenen Jahr, unter der Marke ArtwizzCare Masken, Einweg-Hand- schuhe und Desinfektionsmittel zu beschaf- fen und zu produzieren. „Mit diesen Corona- schutz-Produkten konnten wir einen Beitrag zur Versorgung leisten und teilweise unseren Umsatz- einbruch ausgleichen“, sagt Funk. Der Ausbilder geht davon aus, dass auch in diesem Jahr wieder Ausbildungsplätze vergeben werden. „Trotz Corona ist die Ausbildungsbereitschaft vieler Unternehmen ungebrochen hoch“, sagt GerdWoweries, Geschäftsführer des ABB Ausbil- dungszentrums, das als Verbundpartner Teile der praktischen Ausbildung in 18 Metall- und Elek- troberufen für rund 200 Firmen der Region über- nimmt. „Für das kommende Lehrjahr sind noch viele Ausbildungsplätze offen – bei der Beset- zung dieser Stellen helfen wir unseren Verbund- partnern.“ Junge Menschen, so Woweries, sollten wissen, „dass es für Fachkräfte ausgezeichnete Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt gibt“. Denn irgendwann wird die Corona-Pandemie so weit eingedämmt sein, dass wieder normal gelebt und gewirtschaftet werden kann. Und dann müssen sich vor allem jene Unternehmen, die engagiert und kreativ ausgebildet haben, keine Sorgen um ihren qualifizierten Nachwuchs machen.  ■ Stadtmission fühlen wir uns unserer Stadt ver- pflichtet“, sagt Direktor Zwielong, „wir erwirt- schaften Gewinne für die Berliner Stadtmission, die wiederum unterschiedliche soziale Projekte und Einrichtungen in Berlin und Umgebung för- dert – damit leisten Mitarbeitende und Auszubil- dende durch ihren täglichen Einsatz einen Beitrag für eine bessere und lebenswerte Stadt.“ Der Albrechtshof und das Luther-Hotel seien weiterhin für Geschäftsreisende und Tagungsgäste geöffnet, „und in den anderen Häusern versuchen wir, durch Alternativnutzungen und temporäre Projekte die Pandemie-Zeit sinnvoll zu über- brücken“, so Zwielong. Zudem gebe es eine hohe Nachfrage nach Take-away-Mahlzeiten im Alb- rechtshof-Restaurant Alvis. „Dadurch sind wir in der Lage, auch weiterhin eine geregelte und fach- lich hochwertige Ausbildung zu gewährleisten.“ Auch außerhalb des Betriebs kümmert sich das Unternehmen um seine Auszubildenden: „Wir haben beispielsweise auf den angespanntenWoh- nungsmarkt in Berlin reagiert und eine erste Alb- rechtshof-Azubi-WG gegründet.“ Eigenständigkeit in der Ausbildung Trotz Corona bildet auch das Tempelhofer Unter- nehmen Artwizz, das Zubehör für Smartphones, Notebooks, Tablets und Smartwatches entwickelt und produziert, weiterhin Kaufleute für E-Com- merce aus. Nach einem betrieblichen Ausbil- dungsplan, der sich am Rahmenlehrplan orien- tiert, aber auf die spezifischen Belange der Firma zugeschnitten ist, durchlaufen Artwizz-Azubis sämtliche Abteilungen des Betriebs, dürfen aller- dings auch an eigenen Projekten arbeiten. „Sie werden dabei“, sagt Manuel Funk, Abteilungslei- Anne Kahlich Ausbildungsleiterin Albrechtshof Hotels Zu dem Verbund gehören Häuser in Berlin und Lutherstadt Wittenberg. Träger ist die Berliner Stadtmis- sion. Der besondere Anspruch bei der Ausbildung: neben den branchenspezifischen Kenntnissen auch soziale Kompetenzen der Azubis stärken. Manuel Funk Abteilungsleiter B2C Artwizz GmbH Das Unternehmen entwickelt und produ- ziert Display-Schutz- folien, Rückseitenclips für Smartphones, Taschen, Ladegeräte und andere Acces- soires. In der Corona- Pandemie kamen auch Artikel zum Schutz vor dem Virus ins Sortiment. FOTOS: ALBRECHTSHOF HOTELS/KERSTIN KLUPSCH, CHRISTIAN KIELMANN, GETTY IMAGES/SESAME SCHWERPUNKT | Ausbildung im Betrieb

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