Berliner Wirtschaft Mai 2024

blic geplant. Hier sollen bis zu 1.000 Unternehmen urbane Technologien erforschen, entwickeln und produzieren, dazu kommen 5.000 Studierende der Berliner Hochschule für Technik. Auf dem Areal soll außerdem ein neues Stadtviertel entstehen: das Schumacher Quartier mit gut 5.000 Wohnungen. Mit den Planungen für Bau und Infrastruktur sowie der Flächenvermarktung und dem Standortmanagement ist die landeseigene Tegel Projekt GmbH beauftragt worden. Gemeinsamer Appell der Wirtschaft „Berlins Wirtschaft braucht Flächen zum Wachsen!“ Mit diesem Appell machen die lokalen Wirtschaftsverbände mit der IHK Berlin in einer gemeinsamen Erklärung darauf aufmerksam, dass seit 2015 durch die Umwandlung von Gewerbeflächen in Wohnungsbauflächen im Flächennutzungsplan ein Verlust von 170 Hektar an gewerblicher Baufläche entstanden sei. Gleichzeitig werde bis zum Ende des Jahrzehnts ein Flächenbedarf von 210 bis 240 Hektar prognostiziert. „Wir beobachten mit Sorge, dass der zunehmende Verlust an Gewerbeflächen mehr und mehr zu einem Entwicklungshemmnis für ansiedlungs- und expansionswillige Unternehmen wird“, warnt IHK- Vizepräsident Robert Rückel – erkennt aber an, dass die Politik aktiv an Lösungen arbeitet. „Wir begrüßen die derzeitige Erarbeitung des Stadtentwicklungsplans Wirtschaft 2040 parallel zum Stadtentwicklungsplan Wohnen 2040 unter breiter Beteiligung der Landes- und Bezirksebene sowie von Verbänden und Kammern.“ Die IHK Berlin sei in Rückkoppelung mit ihren Mitgliedsunternehmen aktiv an diesem Prozess beteiligt. „Wir wünschen uns eine Stärkung der bezirklichen Wirtschaftsförderungen, die vor Ort zur Entwicklung neuer Gewerbeflächen beitragen und die Ansiedlung neuer Unternehmen unterstützen“, so Rückel. Zudem fordere die IHK Berlin analog zur Wohnungsbauleitstelle die Schaffung einer Gewerbebauleitstelle, um Potenzialflächen für die Wirtschaft zu identifizieren und zu erschließen. Bestehende Bebauungspläne sollten IHK-Vizepräsident Robert Rückel sieht mit Sorge, dass der Verlust an Gewerbe- flächen in Berlin zum Entwicklungshemmnis für ansiedlungs- oder expansionswillige Unternehmen wird Wo früher bei Reemtsma pro Jahr 20 Mrd. Zigaretten produziert wurden, soll nun an der Mecklenburgischen Straße im Wilmersdorfer Ortsteil Schmargendorf das Gewerbehöfe-Quartier GoWest entstehen: zwölf mehrgeschossige Gebäude mit Backstein-Fassaden. Mehr als eine Mrd. Euro investiert der Projektentwickler Die Wohnkompanie Berlin gemeinsam mit der Gustav Zech Stiftung aus Bremen. In den Höfen sollen Gewerbe, Handwerk, Manufakturen und Büros Platz finden. Damit es auch abends und an den Wochenenden lebendig bleibt, wird es zudem Cafés, Bistros und Läden sowie einen Wochenmarkt geben. Im Zentrum des Lichtenberger Ortsteils Alt-Hohenschönhausen will die Zeitgeist Asset Management GmbH ein 27 Hektar großes marodes und kaum genutztes Gewerbegebiet an der Gärtnerstraße/Ferdinand-Schultze-Straße zu einem gemischten Stadtquartier ausbauen – mit mehrgeschossigen Hallen für produktive Gewerke und 3.500 Wohnungen. Schon seit acht Jahren erwirbt der Bauprojektentwickler Flächen in dem Gebiet, hat aber bislang dort noch nicht gebaut. Auf dem 500 Hektar großen Areal des ehemaligen Flughafens Tegel hat das Land Berlin den Forschungs- und Industriepark Urban Tech RepuFOTOS: PHILIPP ARNOLDT, SENSBW/ANDREAS LABES FOKUS | Gewerbeflächen | 22

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