Berliner Wirtschaft Mai 2022

Auf das systematische Gesamtkonzept kommt es an: Neues Unternehmensnetzwerk der IHKs unterstützt Betriebe beim Klimaschutz von Jakob Flechtner (DIHK) Grüne Energie allein reicht nicht A n konsequentemKlimaschutz führt kein Weg mehr vorbei. Die meisten Unter- nehmen werden schon deutlich früher als 2045 – dem Jahr, in dem Treibhaus- gasneutralität in Deutschland erreicht werden soll – klimaneutral arbeiten müssen. In den kommenden Jahren wird Klimaschutz zu einer Grundanforderung für alle Marktteilnehmer wer- den, unabhängig von ihrer Größe und Branche. Die Erfüllung von Klimaschutzstandards wird also Voraussetzung dafür, um mit den eige- nen Produkten und Dienstleistungen am Markt erfolgreich sein zu können. Was ist zu tun? Neben der Umstellung auf erneuerbare Energien ist eine möglichst effizi- ente Energienutzung entscheidend, um auf dem Weg Richtung Klimaneutralität nicht in eine Kos- tenfalle zu laufen. CO 2 -Einsparungen im eigenen Betrieb allein reichen aber nicht aus, um Klima- neutralität zu erzielen. Unternehmen müssen auch die vor- und nachgelagerten Auswirkun- gen ihrer Tätigkeit unter die Lupe nehmen. Ein wichtiger Hebel ist die Berücksichtigung von Kli- maschutz in der eigenen Beschaffung. Vielen Unternehmen fällt der Einstieg in einen systematischen betrieblichen Klimaschutz schwer. Aber auch Unternehmen, die bereits Erfahrungen gesammelt haben, suchen nach Maßnahmen, um weiter voranzukommen. Hier setzt das neue „Unternehmensnetzwerk Klima- schutz“ der Industrie- und Handelskammern an. Ziel der IHK-Plattform ist es, Unternehmen auf dem Weg in eine klimaneutrale Wirtschaft zu unterstützen und sie damit fit für die Zukunft zu machen. Die Mitgliedschaft steht allen Unter- nehmen offen, die einen aktiven Beitrag zumKli- maschutz leisten wollen, und ist kostenlos. Das Netzwerk wird im Rahmen der Nationalen Kli- maschutzinitiative durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Der Zusammenschluss bietet den Vorteil, dass prak- tisch umsetzbare Klimaschutzmaßnahmen im Austausch schnell identifiziert werden. Unter- nehmen können von den Erfahrungen anderer lernen, außerdem bietet die digitale Informa- tions- und Austauschplattform des Netzwerks technische Unterstützung, zum Beispiel durch ein CO 2 -Bilanzierungstool. Darüber hinaus hilft die IHK vor Ort beim betrieblichen Klimaschutz durch Coachings, Fachveranstaltungen und Qualifizierungen, die das Klimaschutz-Know-how in den Unterneh- men nachhaltig verbessern können. ■ Unternehmensnetzwerk Weitere Informationen, auch zur Mitgli edschaft, unter: unternehmens- netzwerk-klimaschutz.de Antigona Lesi, IHK-Rechtsreferentin Energie & Umwelt Tel.: 030 / 315 10-305 antigona.lesi@berlin.ihk.de FOTO: GETTY IMAGES/WESTEND61 SERVICE | Klimaschutz 62 IHK BERLIN | BERLINER WIRTSCHAFT 05 | 2022

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