Berliner Wirtschaft Mai 2021

flächendeckende Einführung vonWasserstoff als Energieträger wirtschaftlich nachhaltig und ver- braucherfreundlich gestaltet werden muss, und plant ein erstes großskaliges Leuchtturmprojekt. Wasserstoff soll dabei massiv gleich für meh- rere Geschäftsanwendungen in unterschied- lichen Sektoren bereitgestellt werden. Abnah- men werden dabei abgesichert. Infrastrukturen werden unternehmensübergreifend bereitge- stellt und Synergien geschaffen. Business Cases rücken damit näher an die Wirtschaftlichkeit. Drei Wasserstoff-Hubs konnten aus einer von H2Berlin durchgeführten Studie abgeleitet wer- den, die als Keimzelle für eine flächendeckende Einführung des Energieträgers Wasserstoff wir- ken sollen und die es nun näher zu evaluieren gilt (siehe Seite 36). Die durch H2Berlin verbundenen Unter- nehmen sehen strategischen Handlungsbedarf durch die Politik, um im Sinne der europäischen und nationalen Wasserstoffstrategie bis 2023 den Anschub für das Hochfahren einer Wasserstoff- wirtschaft zu leisten. Es gilt dabei eine geeignete Förderkulisse bereitzustellen und die (gesetz- lichen) Rahmenbedingungen zu schaffen, mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit von Was- serstofflösungen zu erreichen. Entscheidend dabei: Die Wasserstoff-Road- map von Berlin ist nicht von der Brandenburgs zu entkoppeln. Der bisherige Ansatz kleinteili- ger, zersplitterter Projekte in der Region muss durch ein übergreifendes systemisches Kon- zept ersetzt werden. H2Berlin initiiert daher gemeinsam mit der TU Berlin, der Fraunhofer Gesellschaft, des FZ Jülich und der MPG das For- schungsvorhaben „Optimales Wasserstoffsystem für die Hauptstadtregion“. Die Ergebnisse wer- den als Leitfaden dienen, den kostenoptimalen Weg der Energiewende hin zur Klimaneutrali- tät zu beschreiten. Saudi-Arabien kündigte auf dem letzten G20-Gipfel in Riad an, aus der Ölförderung aus- zusteigen und in seinen sonnenergiebigen Wüs- ten in Zukunft Wasserstoff zu produzieren. Die EU sieht in der Meeresraumplanung der Nordsee Offshore-Windenergieparks mit einer Kapazität von 300 Gigawatt zur Produktion vonWasserstoff in den nächsten Jahren vor. Die Niederlande stei- gen jetzt schon aus demErdgas aus. In der Region Groningen entsteht das erste von der EU geför- derte „Hydrogen Valley“. Die komplette private und wirtschaftliche Versorgung wird auf Was- serstoff aus dem Wind der Nordsee umgestellt. Ganz vorne steht hier die Gebäudeversorgung mit Wärme und Strom. Als größte Metropole Deutschlands mit begrenzter elektrischer Anbindung an das Höchstspannungsnetz, aber unvergleichlichem Skalierungspotenzial in den Anwendungen, sei- nen urbanen Dimensionen und seinen vielen jun- gen innovativen Talenten ist Berlin prädestiniert, Wasserstoff in die Agenda zu nehmen. Die Frage ist nicht mehr, ob und wann. Es geht nur noch um das Wie. ■ Erik Pfeifer, IHK-Experte für Energie- und Klimaschutzpolitik Tel.: 030 / 315 10-234 erik.pfeifer@berlin.ihk.de Henrik Vagt Geschäftsführer Wirtschaft & Politik IHK Berlin Es gilt keine Zeit zu ver­ lieren: für den Klimaschutz und für die ökonomischen Potenziale einer Berliner Wasserstoff- wirtschaft. BRANCHEN | Energiewende Design - Bau - Service Gewerbeimmobilien System mit GOLDBECK Nordost GmbH, Niederlassung Berlin-Brandenburg, 14974 Ludwigsfelde, Seestraße 35, Tel. +49 3378 8653-0, berlin-brandenburg@goldbeck.de GOLDBECK Nordost GmbH, Niederlassung Büro- und Wohngebäude Berlin, 10787 Berlin, Kurfürstenstraße 84, Tel. +49 30 2541089-10 , berlin-brandenburg@goldbeck.de building excellence goldbeck.de

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