Berliner Wirtschaft April 2024

Betriebsabteilung hat. Dieses Jubiläum markiere einen bedeutenden Meilenstein in der Unternehmensgeschichte und setze ein klares Zeichen für Gleichberechtigung und Inklusion von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft und in der Industrie, betont Berlin-Chemie-Vorstandsmitglied Dr. Christian Matschke. Er verweist darauf, dass die geschützte Betriebsabteilung seit ihrer Gründung im Jahr 1978 „einen herausragenden Beitrag zur Integration von Menschen mit geistigen und teilweise körperlichen Behinderungen geleistet hat“. Als fester Bestandteil des vom Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) zertifizierten pharmazeutischen Betriebs mit DDR-Geschichte habe sie sich über die Jahre hinweg als integraler Bestandteil der pharmazeutischen Herstellung des Unternehmens etabliert. Der Verband der Chemischen Industrie hatte das Projekt bereits 2018 mit dem Responsible-Care-Preis ausgezeichnet. Man wolle auch in Zukunft Menschen mit Behinderungen in der Öffentlichkeit und auf dem Arbeitsmarkt integrieren, so Matschke weiter. Vielfältige Aufgabenbereiche Die geschützte Betriebsabteilung befindet sich in einem modernen Produktionsgebäude auf rund 1.000 Quadratmetern Fläche. Sie wird von einem achtköpfigen Leitungsteam inklusive eigens ausgebildeten Betreuern geleitet. In dem Bereich werden vielfältige pharmazeutische Aufgaben abgedeckt, darunter die Hand- und Umkonfektionierung von primärverpackten Arzneimitteln, der Austausch von Gebrauchsinformationen, das Falzen, Bündeln, Anbringen von Labels bis hin zur Bearbeitung von Schulungsmaterialien und der Abwicklung von Unternehmenspost. Pro Jahr werden fast vier Mio. Verpackungseinheiten verarbeitet. Der Erfolg basiere auf einem mitgestaltenden Ansatz, der von Wertschätzung und Teamarbeit geprägt sei, erklärt Sebastian Jastram, Leiter der geschützten Betriebsabteilung. „Wir arbeiten als Einheit zusammen und bewahren dabei stets einen respektvollen Umgang. Durch fortlaufende Prozessoptimierungen erreichen wir eine beinahe fehlerfreie Arbeitsweise und schaffen gleichzeitig eine motivierende Arbeitsatmosphäre, die von Tatendrang geprägt ist.“ ■ Das Pharmaunternehmen Berlin-Chemie beschäftigt Menschen mit Behinderungen in einer geschützten Betriebsabteilung – ein Beitrag zur Integration mit Vorbildcharakter von Holger Lunau Wertschätzung und Teamarbeit Die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen in Wirtschaft und Verwaltung ist trotz vieler Maßnahmen in den vergangenen Jahrzehnten noch immer keine Selbstverständlichkeit. Daran haben auch gesetzliche Vorgaben wenig geändert. Vorgeschrieben ist ab einer Betriebsgröße von 20 Beschäftigten eine fünfprozentige Schwerbehindertenquote. Wird diese nicht erreicht, ist je nach Erreichungsgrad eine monatliche Ausgleichsabgabe an das Integrationsamt zu zahlen. Vor diesem Hintergrund ist es umso beachtlicher, dass die Berlin-Chemie AG am Standort Adlershof nunmehr seit 45 Jahren eine geschützte Blick in die geschützte Betriebsabteilung, die seit 1978 besteht Corporate Social Responsibility Berliner Unternehmen zeigen Verantwortung. Die IHK unterstützt gesellschaftliches Engagement. Mehr unter: ihk.de/berlin/csr CSR FOTO: BERLIN-CHEMIE/WWW.KOMBINAT-AUGENZEUGE.DE Berliner Wirtschaft 04 | 2024 Zu guter Letzt | 66

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