Berliner Wirtschaft April 2022

FOTO: AMIN AKHTAR » Unternehmerin Alexandra Knauer sagt, dass sie sich zunächst die verfügbaren Informationen ansehe, um eine gute Entscheidung zu treffen: „Wenn ich jemanden bereits persönlich kenne und schätze, dann sind seine oder ihre Chancen besonders hoch, meine Stimme zu bekommen.“ Ebenso wichtig: „Die Person sollte in der Berliner Gesundheitswirtschaft gut vernetzt sein – und sie sollte sich für die mir wichtigen Themen soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit einsetzen.“ Für SKS-Geschäftsführer GeroWiese wiederum kommt es vor allem auf das „Wir“ an: „Die Mitglieder der Vollversammlung sprechen nicht für sich oder für ihr Unternehmen, sondern vertreten stets ihre Wahlgruppe“, sagt er, „und deshalb ist es mir wichtig, dass ein Kandidat oder eine Kandidatin sich das zur Aufgabe macht und versucht, die Anliegen der eigenen Branche in die VV einzubringen.“ Buchhändlerin Martina Tittel rät unbedingt zur Einhaltung der Wahlordnung: „Wer mehr Kreuze macht, als es Sitze in seiner Wahlgruppe gibt, oder alle Kreuze auf einen Kandidaten vereint, dessen Stimmzettel ist ungültig.“ „Ich erwarte von der neuen Vollversammlung, dass sie den Schwung aufnimmt, den IHK-Präsident Daniel-Jan Girl in das Amt gebracht hat“, sagt Martina Tittel von der Nicolaischen Buchhandlung, „und ich erwarte, konstruktive Vorschläge aus den Ausschüssen in der VV zu diskutieren, zu verabschieden und mit größtmöglicher Transparenz in die Politik einzuspeisen sowie mit Pressearbeit nicht zu sparen.“ Viele Probleme müssten gleichzeitig angegangen werden – „beispielsweise die Belebung der innerstädtischen Zonen, Digitalisierung, Klimaneutralität, Bildung an den Schulen, mehr Auszubildende“. Druck auf die Politik aufrechterhalten Außerdem gelte es noch immer die Berliner Verwaltung unbürokratischer und wieder erreichbar zumachen. „Unsere Interessenvertretung, die IHKmit ihrer Vollversammlung, sollte den Druck auf die Politik aufrechterhalten“, sagt Gregor C. Blach vonWe Do, „das Behörden-Ping-Pong muss reduziert und die Kleinstaaterei durch die Bezirke weiter eingeschränkt werden, Digitalisierung der Verwaltung, Verkehrs- und Energiewende brauchen den Schulterschluss mit der Wirtschaft, Enteignungen sollten vermieden werden – und für die Kreativwirtschaft brauchen wir Freiräume von Clubs über Freiluftbühnen bis hin zu Atelierflächen und Probenräumen.“ Noch wenige Tage, dann fällt der Startschuss für die Wahl zur Vollversammlung (VV) der IHK, dem Parlament der Berliner Wirtschaft. Die Vorbereitungen laufen seit Monaten auf Hochtouren. Mit einer breit angelegten On- und Offline-Kampagne („Meine Stadt. Mein Unternehmen. Meine Stimme.“) über alle Marketingkanäle unterstützt die IHK Berlin den Wahlkampf der Kandidaten. Das Ziel ist eine höhere Wahlbeteiligung; 2017 lag sie bei neun Prozent und damit ungefähr imbundesdeutschen Durchschnitt. Die Bedeutung der Wahl und des wichtigsten IHK-Gremiums schätzen auch Berliner Unternehmerinnen und Unternehmer hoch ein. Und: Sie haben konkrete Erwartungen an ihre Vertreter in der VV. „Eine hohe Wahlbeteiligung sorgt dafür, dass die Berliner Unternehmerschaft in dem von ihr gewählten Gremium umfassend repräsentiert wird und Rahmenbedingungen der Berliner Wirtschaft mitgestalten kann“, sagt etwa Mona Rübsamen, Geschäftsführerin von 100,6 FluxFM und Vorsitzende des IHK-Branchenausschusses Creative Industries. „Wir sollten uns alle engagieren und an der Wahl teilnehmen.“ Für Gero Wiese, Geschäftsführer der SKS Sondermaschinen- und Fördertechnikvertriebs-GmbH, ist die IHK-Vollversammlung das wichtigste Entscheidungsgremium aller Berliner Unternehmen: „Wer sich dort repräsentiert fühlen möchte, sollte sich auch dafür engagieren und seine Stimmen abgeben.“ Auch Gregor C. Blach, Geschäftsführer der We Do Communication GmbH und geschäftsführender Vorstand des Marketing Club Berlin, ruft zur Wahl auf: „Es ist doch ein Privileg, dass wir nicht nur in der Politik wählen und mitbestimmen dürfen, sondern auch in der Wirtschaft.“ Dieser Meinung schließt sich Alexandra Knauer an, Geschäftsführerin der Knauer Wissenschaftliche Geräte GmbH: „Wie bei einer politischenWahl können wir die Kandidatinnen und Kandidaten auswählen und unterstützen, die ähnliche Vorstellungen haben wie wir selbst – deshalb empfehle ich allen IHK-Mitgliedern, an dieser Wahl teilzunehmen.“ Und Martina Tittel, Geschäftsführerin der Nicolaischen Buchhandlung und bis zum Ende dieser Wahlperiode noch VV-Mitglied, sagt: „Die Berliner Unternehmerschaft sollte die Wahl nutzen – gerade jetzt, in diesen schwierigen Zeiten, ist es wichtig, deren gesammelte Expertise zu bündeln, um sie mit einer Stimme in die Politik einzubringen.“ Kandidatur und Wahl: So unterstützt die IHK Berlin Die Kandidatenprofile mit Fotos und Kurzinfor- mationen zur Person finden sich – auch zur Weiterverlinkung für den individuellen Wahlkampf – auf der Wahlwebsite: ihk-berlin.de/kandidaten Über den Verteiler der „Berliner Wirtschaft“ wird eine Broschüre mit allen Profilen sowie eine Beilage mit demWahlaufruf „WählerIn sind auch Sie!“ verschickt. Über E-Mail und Post sollen Wahlberechtigte direkt zur Stimmabgabe animiert werden. Zur individuellen Unterstützung der Kandidatinnen und Kandidaten gibt es auf Anfrage ein Wahlpaket: persönliches Bewerbervideo zur digitalen Wahlwerbung, Visitenkarte online und offline, Flyer zur VV-Wahl sowie Werbematerial für den persönlichen Wahlkampf. Gregor C. Blach Geschäftsführer We Do Communication GmbH Es ist ein Privileg, dass wir auch in der Wirtschaft wählen und mitbestimmen dürfen. Dankeschön-Kaffee für Wähler im LEH Wer seine Wahlunterlagen direkt im Ludwig Erhard Haus abgibt, erhält im neuen Bistro einen kostenlosen Kaffee. SCHWERPUNKT | IHK-Wahl 18 IHK BERLIN | BERLINER WIRTSCHAFT 04 | 2022

RkJQdWJsaXNoZXIy ODUxMjI4