Berliner Wirtschaft April 2021

SERVICE | Beratung 62 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 04 | 2021 Wettbewerbsfragen, Arbeitsrecht, Zoll – das Geschäftsfeld Service und Beratung der IHK unterstützt die Unternehmen auf vielen Gebieten. Im 13. Teil der Serie geht es um ein heikles Thema, die Gewerbeuntersagung von Sabine Beaucaire Wieso? Weshalb? Warum? Wer die IHK nicht fragt … Sabine Beaucaire, Gewerbeuntersagung, Gewerbezentral- register und Wiedergestattung Tel.: 030 / 315 10-585 sabine.beaucaire@ berlin.ihk.de Experten bieten Rat und Tat Beim IHK-Geschäftsfeld Service und Beratung erhalten Unternehmen wichtige Informationen. Das sind einige der Ansprechpartner: M ein Name ist … Sie habenmir einen Brief geschrieben.“ So fängt das Gespräch an. Immer! Der Anrufer hat eine Ein- ladung zumBeratungsgespräch von uns erhalten. Vorher hat uns das Ord- nungsamt seine Akte geschickt. Darin liegt der Schriftverkehr mit den unterschiedlichs- ten Ämtern, der sich über Jahre angesammelt hat. Fehlende Steuererklä- rungen, nicht gezahlte Sozialversicherungsbe- träge, ausstehende Zah- lungen an die Berufs- genossenschaften, nicht vorhandene Erlaubnisse. Ein bunter Strauß von Ver- stößen, vielleicht aus Unkennt- nis der Vorschriften. Mit der „Ein- leitung eines Gewerbeuntersagungsver- fahrens“ setzt die Behörde ein letztes Signal an den Unternehmer. Laut Gewerbeordnung haben die Industrie- und Handelskammern ein sogenanntes Anhö- rungsrecht. Wir laden zu einem Beratungsge- spräch ein, weil wir die Sichtweise des Unter- nehmers hören wollen. Wer sich zurückmeldet, erzählt seine Geschichte: Warum er nicht zahlen konnte, seine Unterlagen nicht eingereicht hat, ob es familiäre Schwierigkeiten gab. „Ich dachte, mein Steuerberater kümmert sich darum.“ „Ich hatte so viel um die Ohren.“ „Meine Kunden zahlen nicht rechtzeitig.“ „Das Finanzamt legt falsche Zahlen zugrunde, so viel habe ich nie verdient.“ „Alles nur Schätzungen …“ So lauten einige Erklärungsversuche, meis- tens ist es ein Zusammenspiel mehrerer Fak- toren. Im Gespräch versuchen wir, die Dinge zu ordnen und Wege aufzuzeigen, wie die Unter- sagung verhindert werden könnte oder zumindest eine Verlängerung der Fristen zu erreichen ist. Wie kann ein Gespräch mit dem Finanzamt, den Krankenkassen, den Berufsgenossenschaften oder dem Ordnungsamt geführt werden? Wir wollen den Unter- nehmer mit konkreten Lösungsansätzen motivieren, das Zepter wieder in die Hand zu nehmen. Denn eines ist nach diesemAnschreiben klar: Es muss sich etwas ändern! Schuldner- und Insolvenzberatung für Kleinstselbstständige bietet auch die Berliner Stadtmission an, Tel.: 030 / 690 33 31 07, Mail: sib-kleinstselbststaendige@ber- liner-stadtmission.de ; Website: sib-berlin.org Hilfe zur Selbsthilfe verspricht der Senior Experten Service zu moderaten Konditionen. Kontakt und Informationen im Internet: ses-bonn.de ILLUSTRATION: GETTY IMAGES/ENIS AKSOY; FOTO: FOTOSTUDIO CHARLOTTENBURG Serie Die alltäglichen Fälle der IHK Folge 13 Gewerbeuntersagung Gewerbeuntersagung Bei Untersagung kann ein Antrag auf Wiedergestattung gestellt werden. Infos: ihk-berlin.de/gewerbe­ untersagung Mahshid Daryabegi, Außenwirtschafts- beratung, Referentin Zoll-Workshops Tel.: 030 / 315 10-304 mahshid.daryabegi@ berlin.ihk.de Dr. Alexandra Fock, Wettbewerbsrecht Tel.: 030 / 315 10-823 alexandra.fock@ berlin.ihk.de Jörg Bensmann, Sachverständigenwesen Tel.: 030 / 315 10-250 joerg.bensmann@ berlin.ihk.de

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