Berliner Wirtschaft März 2024

Die angespannte Verkehrssituation in Berlin hat sich in den vergangenen Jahren aus Sicht vieler Verkehrsteilnehmer wenig verändert. So gehören nach wie vor Autofahrer zur unzufriedensten Gruppe. Dies ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des ADAC unter Autofahrern, Kunden des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), Fahrradfahrern und Fußgängern. Zu den großen Herausforderungen der Hauptstadt zählt, dass Bevölkerung und Verkehrsaufkommen wachsen, ohne dass neue Verkehrsflächen dazukommen. Allerdings hält die Umfrage auch gute Nachrichten bereit. Zu Fuß sowie in Bus und Bahn sind die Menschen in Berlin am zufriedensten. Im Bereich ÖPNV erreicht Berlin mit dem vierten Platz im deutschen Städteranking gar sein bestes Vergleichsergebnis. Das liegt ganz sicher auch an den innovativen Lösungen der IVU Traffic Technologies AG. Die Aktiengesellschaft hat sich auf die Entwicklung von Software zur Steuerung und Optimierung logistischer Prozesse spezialisiert und gehört mit einem angepeilten Jahresumsatz von rund 120 Mio. Euro im Jahr 2023 zu den Treibern der Digitalisierung im Verkehrssektor. „Als Berliner Unternehmen freut es uns besonders, dass wir den öffentlichen Personennahverkehr in unserer Stadt mitgestalten können“, betont der Vorstandsvorsitzende Martin Müller-Elschner. „Unsere Software, mit der wir alle Arbeitsabläufe eines Verkehrsbetriebes organisieren können, wird seit vielen Jahren von der BVG genutzt“, fügt er hinzu. „Mit unseren Lösungen werden alle Dienst- und Einsatzpläne erstellt – für jeden Bus, jede U-Bahn und jede Straßenbahn sowie alle Fahrerinnen und Fahrer.“ Das Unternehmen begleitet die BVG seit Jahren auf dem Weg in die Digitalisierung und unterstützt sie dabei, ihr Personal und ihre Fahrzeuge bestmöglich und flexibel einsetzen zu können. Davon profitieren dann auch die Fahrgäste in der Hauptstadt. Wie Digitalisierung und klimafreundliche Mobilität im Nahverkehr Hand in Hand gehen können, zeigen auch die smarten Lösungen des Berliner Unternehmens im Bereich der Elektromobilität. „Mit unserer Software kann vorab berechnet werden, wie weit die Batterie eines Elektrobusses reicht“, erklärt Müller-Elschner. „Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, zum Beispiel Außentemperatur, Verkehrslage und Alter der Batterie“, so der Unternehmenslenker. „Darüber hinaus können wir prognostizieren, wann der Bus wieder geladen werden darf – denn alle Busse gleichzeitig an die Steckdose zu hängen, würde die Infrastruktur überfordern.“ Verlässliche Daten als Grundlage In Zukunft werden nicht nur digitale Lösungen, sondern auch die künstliche Intelligenz (KI) eine immer größere Rolle in der Mobilität spielen. Verlässliche Daten und eine genaue Analyse sind dafür die Grundlage. „Für Verkehrsunternehmen wird es künftig möglich sein, mittels KI-Prognosen den Einsatz der Fahrzeuge noch besser zu planen“, weiß Martin Müller-Elschner. Abhängig von Tageszeit, Wetterverhältnissen, Urlaubzeit und weiteren Faktoren könne damit sehr genau vorhergesagt werden, wie voll ein Fahrzeug sein wird und ob eventuell ein weiteres oder größeres eingesetzt werden muss. Bei möglichen Störungen könnten alternative Routen in kürzester Zeit ermittelt und Fahrgäste direkt darüber informiert werden. Auch in diesem neuen Feld arbeitet die IVU Traffic Technologies AG bereits an verschiedenen Ideen. „Vorstellbar sind für uns Ankunfts- und Abfahrtszeitprognosen, die an den Anzeige-Displays und in den Apps für Fahrgäste angezeigt werden“, sagt der Vorstandschef. „Weitere Prognosen der Busse und Bahnen könnten zum Beispiel die Steuerung von Ampelanlagen verbessern und Fahrzeuge gleichmäßig auslasten.“ So werden Fahrgäste direkt erkennen, an welcher Tür oder in welchem Wagen sie am besten einsteigen. Auf neue Lösungen im Rahmen der Mobilitätswende können sich die Nutzer von Bussen und Bahnen in Berlin also schon jetzt freuen. ■ Die IVU Traffic Technologies AG bringt Berlins Nahverkehr digital voran. Davon profitieren Anbieter und Fahrgäste gleichermaßen Smart in Bus und Bahn Gut vernetzt Der QR-Code führt zum Unternehmen auf LinkedIn: Martin Müller-Elschner Für Verkehrs- unternehmen wird es künftig möglich sein, mittels KIPrognosen den Einsatz der Fahrzeuge noch besser zu planen. Der Vorstands- vorsitzende der IVU Traffic Technologies AG, Martin Müller- Elschner 120 Mio. Euro Umsatz peilt das auf Software zur Steuerung logistischer Prozesse spezialisierte Unternehmen für 2023 an. FOTO: CHRISTIAN KIELMANN FOKUS | Visionen für den Verkehr | 20 Berliner Wirtschaft 03 | 2024

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