Berliner Wirtschaft März 2023

Interesse am Ehrenamt? Bitte wenden Sie sich an die Expertinnen und Experten bei der IHK Berlin unter: pruefer@berlin.ihk.de Zertifizierte WEG-Verwalter kümmern sich um kostbares Gut: Eigenheime. Harald Schuch prüft für diesen Beruf – und braucht Verstärkung von Susanne Manns Persönlicher Gewinn Wohnungseigentümergemeinschaften haben seit dem 1. Januar 2023 Anspruch darauf, dass ihre Verwalter die entsprechende Qualifikation in Form einer Prüfung zum „zertifizierten WEG-Verwalter“ nachweisen. Das hat der Gesetzgeber im Rahmen der Novellierung des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG) entschieden. Mit der Prüfung weisen die Teilnehmer das Vorliegen der für die Tätigkeit als Verwalter notwendigen rechtlichen, kaufmännischen und technischen Kenntnisse nach. Für die Industrie- und Handelskammern, die die Prüfung als hoheitliche Leistung anbieten, ging es nach Inkrafttreten der Verordnung (ZertVerwV) an die Vorbereitungen zur Umsetzung: Expertenvorschläge für Prüfungsaufgaben wurden eingeholt, FAQs und Anleitungen geschrieben, die Prüfungsordnung beschlossen und Experten auf dem Gebiet gesucht, die die Prüfung regional abnehmen und bewerten werden. Harald Schuch, der bereits seit 2009 als Prüfer für die IHK Berlin im Einsatz ist, ist einer der Prüfer: „Bereits in der Phase der Gesetzgebung habe ich mich mit der IHK in Verbindung gesetzt, da ich durch die Prüfertätigkeit für Immobilienkaufleute weiß, wie schwer es ist, kompetente Personen zu finden, die hier ehrenamtlich tätig sein können und wollen.“ Schuch sieht in der Novellierung die große Chance, „den Markt vor Personen zu schützen, die keine ausreichende Kenntnis über die WEG-Verwaltung haben. Schließlich verwalten wir für viele Wohnungseigentümer deren wertvollsten Vermögensgegenstand. Dies soll gekonnt erfolgen“. Die bundesweit einheitliche Prüfung besteht aus einem schriftlichen Teil, der digital amRechner geprüft wird, und einem anschließenden mündlichen Teil. Ein Prüfungsausschuss besteht jeweils aus drei sachkundigen Prüfern. Schuch entwickelt zusammen mit seinen Prüferkollegen Fragen für die mündliche Prüfung und Muster- antworten als Leitfaden: „Die Durchführung der mündlichen Prüfung fordert Fachwissen und Erfahrung. Wir stimmen uns untereinander ab, um Fragen-Doppelungen zu vermeiden.“ Schuch bewertet die Zusammenarbeit im Prüfungsausschuss als sehr gut und ist mit den ersten Durchläufen zufrieden. „Ich musste mich in den ersten Prüfungen auf meine Erfahrungen als Prüfer für die Immobilienkaufleute sowie mein Fachwissen im Bereich des WEG verlassen. Insgesamt sind meine bisher drei mündlichen Prüfungstermine gut abgelaufen“, freut er sich und sieht in der Prüfertätigkeit sowohl persönlichen als auch gesellschaftlichen Gewinn: „Die Durchführung der Prüfungen ist auch immer eine Prüfung für einen selbst und ein guter Weg, um die eigene Qualität zu sichern.“ Außerdem sei der Fachkräftemangel bekannt, und jeder solle im Rahmen der eigenen Möglichkeiten versuchen, ihm entgegenzuwirken, so Schuch. „Die Tätigkeit als Prüfer macht Spaß, und man lernt interessante neue Personen kennen.“ ■ FOTO: ASTRID SCHUCH Harald Schuch möchte mit seiner Prüfertätigkeit dem Fachkräftemangel entgegenwirken FACHKRÄFTE | Prüfer | 56

RkJQdWJsaXNoZXIy MTcxNDM4Mw==