Berliner Wirtschaft März 2021

48 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 03 | 2021 Urbane Mobilität steht vor enormen Herausforderungen. Der öffentliche Nahverkehr muss besser werden – wie auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge von Rudolf Kahlen Verkehr smart vermeiden D er Brief von Regine Günther hat Olaf Höhn positiv überrascht. Die Berliner Senatorin für Umwelt, Verkehr und Kli- maschutz wünscht sich den Inhaber der Firma Florida Eis als Experten. Es geht darum, erste öffentliche Ladestationen in der Haupt- stadtregion für elektrisch betriebene Lastwa- gen zu bauen, damit etwa der Lebensmittelein- zelhandel künftig umweltfreundlich die Innen- stadt beliefern kann. „Es bewegt sich was“, sagt der Unternehmer, der bereit ist, beim Erstellen des Konzepts und der Umsetzung als Ratgeber mitzumachen. Höhn hat schon einen E-Lastwa- gen Maxus EV80 mit Kühlkoffer im Einsatz und bekommt im Mai fünf weitere geliefert. Bessere Anbindung des Umlands notwendig Zehn Ladestationen für jeweils zwei Lkws wären aus Höhns Sicht in Berlin ein Schritt in die richtige Richtung: „Das würde Handwerkern und Liefer- diensten bei ihren Touren mit E-Fahrzeugen in der Innenstadt helfen.“ Aus Unternehmenssicht geht es bei der Zukunft der Mobilität neben nöti- gen Ladepunkten auch um eine bessere Anbin- dung des Umlands, damit die Beschäftigten in normalen Zeitenmöglichst reibungslos und ohne Stau zu ihrem Arbeitsplatz kommen. Da helfen neben einem guten Angebot an öffentlichen Ver- kehrsmitteln auch Parkflächen amBerliner Ring, Grün unterwegs zu sein, wird nicht zuletzt durch die aufgestockte Förderung interessanter VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG | Mobilität damit Pendler dort künftig ihre E-Autos abstellen und auftanken können, während sie mit öffentli- chen Verkehrsmitteln, elektrisch angetriebenen Bikes, Scooternwie auch Rollern von Sharing-An- bietern zur Arbeit fahren. Timon Rupp, Geschäftsführer von The Dri- very, einem Marktplatz für Mobilitätsinnova- tion, hat viel für solch ein Konzept übrig: „Das finde ich perspektivisch sehr spannend.“ Seine Begründung: „Es gibt noch viele Brachflächen im Umfeld des Berliner Rings, die sich als Parkplätze für E-Fahrzeuge mit entsprechender Ladeinfra- struktur nutzen lassen.“ Der Ingenieur kennt sich aus: Sein Unternehmen bietet mittlerweile 700 Mitgliedern – darunter 120 jungen Firmen – im Ullsteinhaus am Tempelhofer Hafen den nötigen Arbeitsraum und ein Netzwerk aus Futuristen, Denkern undMachern. Ruppmöchte „die Zukunft der Mobilität nicht nur auf dem Papier erfinden, sondern sie auch vor Ort gestalten und erlebbar

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