Berliner Wirtschaft März 2021

44 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 03 | 2021 Die Krise hinterlässt Spuren, auch in Hinblick auf den Nachwuchs. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Ausbildungsverhältnisse erweisen sich als robust von Anne Neidhardt Corona schweißt zusammen C orona verschärft die Probleme, die vorher schon da waren: Mit dem Virus kam das Distanzlernen auf die Agenda und offen- barte Lücken in der Digitalisierung bei den Schulen und Berufsschulen. Berufsorien- tierung, Beratung und Matching wurden durch geschlossene Schulen, reduzierte persönliche Kontakte und fehlende Ausbildungsmessen deut- lich erschwert. Das blieb nicht ohne Folgen für das neue Ausbildungsjahr 2020/21. Trotz rückläufiger Zahlen an gemeldeten Aus- bildungsbewerbern und Ausbildungsplätzen bei den Berliner Agenturen für Arbeit stieg die Anzahl der unversorgten Marktteilnehmer auf beiden Seiten. Das bestätigte nun auch der Blick in die IHK-Statistik: Die Anzahl der neu geschlossenen betrieblichen Ausbildungsverhältnisse lag imKri- senjahr 2020 genau 17,6 Prozent unter dem Vor- jahreswert. Branchendifferenziert gibt es dabei allerdings Hochs und Tiefs. In den besonders krisenbetroffenen Branchen Hotel- und Gastgewerbe, Touristik und Veranstal- tungen fielen die Rückgänge erwartungsgemäß besonders hoch aus. Denn dort, wo Unterneh- men durch starke Umsatzrückgänge, Stillstand der geschäftlichen Tätigkeit, Kurzarbeit, Per- FOTO: GETTY IMAGES, MATTHIAS RITZMANN 17,6% unterm Vorjahreswert lag die Anzahl der neugeschlossenen betrieblichen Aus­ bildungsverhältnisse. Die Pandemie trifft den Ausbildungs­ markt – und die Wirtschaft bangt um ihre Fachkräfte

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