Berliner Wirtschaft 9/2018

UNTERNEHMEN & MÄRKTE 49 BERLINER WIRTSCHAFT 09/18 Die Atmosphäre im lichtdurchflute- teten Berliner Migration Hub Network, einem Co-Working Space nahe der Spree, war gelöst, als zukünftige Grün- der, Mentoren und Gäste zusammka- men, um den 100. angehenden Grün- der Ahmed Makki zu feiern. Sie alle sind Teil des siebten Durchgangs von „Start-Up Your Future“, einem vom Bundesministerium für Wirtschaft ge- förderten Pilotprojekt der Wirtschafts- junioren Deutschland. Im Rahmen des Projekts werden Geflüchtete auf dem Weg in die berufliche Selbstständig- keit begleitet. Sie erhalten Unterstüt- zung bei ihrer Gründungsidee, und ih- nen wird während der viermonatigen Projektphase ein ehrenamtlicher Men- tor als Gründerpate zur Seite gestellt. In dieser Zeit organisieren die Teams ihre Treffen und Vorgehensweise individu- ell und können so auf etwaige Heraus- forderungen flexibel reagieren. Der aus Damaskus stammende Ahmed Makki ist seit drei Jahren in Deutschland und möchte sich mit sei- nem künftigen Unternehmen auf den WIRTSCHAFTSJUNIOREN Der 100. Gründer nimmt seine Arbeit auf Import und Export von arabischen und deutschen Lebensmitteln spezialisie- ren. Mentor und Gründerpate ist Mo- ritz Zyrewitz, der Makki mit seiner ei- genen Gründungserfahrung und viel Business-Know-how auf dem Weg in die Selbstständigkeit begleiten wird. „Er hat das nötige Wissen über das Gründen in Deutschland und kennt die Risiken“, sagt Makki. „Im nächsten Schritt werden wir nun zusammen an meinemBusinessplan arbeiten.“ Bei ge- meinsamen Treffen bereiten die beiden nun die Gründung vor. ImRahmen des Projekts profitieren die Teilnehmer von kostenfreien Trai- nings für Mentoren und Gründer, Netz- werkevents, Workshops sowie der Ein- bindung in das starke Netzwerk der Wirtschaftsjunioren Berlin. Bei Interes- sewenden Sie sich gern an das Projekt- büro. ‹ Ben Bügers (DIHK) Der einhundertste Gründer Ahmed Makki freut sich auf tatkräftige Business-Unterstützung 01 Hotspot für zeitgenössische asiatische Kunst: die Galerie „Anahita Contemporary“ in Charlottenburg 02 Stillstand gibt es in Anahita Sadighis Leben nicht. Sie kümmert sich selbst um die Vermarktung ihrer beiden Galerien 03 Vielfältig interessiert: Sadighi organisiert interkulturelle Events und entwickelt zudem eine Kunst-App MENTOREN GESUCHT! Information und Anmeldung unter: www.startupyourfuture.de Kunstsammlern zu begreifen: „Zudem liebe ich es, Gastgeberin zu sein. Das liegt in meiner persischen Natur.“ Aktuell ar- beitet sie auch an dem Launch von „Art- lokator“, einer App, die sie selbst als Sha- zam für antike Kunst bezeichnet. Sie soll für mehr Transparenz auf dem digitalen Markt sorgen, Verbindungen zwischen Kunstliebhabern weltweit schaffen und ermöglichen, Werke per App vergleichen zu können. Die Liebe zur Kunst hat die heute 29-Jährige von ihrem Vater, der vor 50 Jahren nach Berlin gekommen ist und die Galerie „Neiriz“ aufgebaut und geführt hat. Für ihren Studienabschluss in Kul- turwissenschaften ging Anahita Sadighi von der Spree nach London und machte dort ihren Master in „Islamischer Kunst und Kultur“. Dort kam sie in Kontakt mit der Kunstwelt und arbeitete an dem Pro- gramm für die Art Dubai mit. Danachwar ihr Berufswunsch klar. „Ich bin in dieser Welt ja aufgewachsen“, erzählt sie. Und sie empfiehlt: „Man muss sich nur immer die Zeit geben, umDinge auszuprobieren und dann hoffentlich die richtige Ent- scheidung zu treffen. Bei mir hat es ge- klappt“. FOTO: ALESSIA COCCA, WJD/JANA LEGLER 03

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