Berliner Wirtschaft 9/2018

BERLINER WIRTSCHAFT 09/18 48 UNTERNEHMEN & MÄRKTE Die Kunst des Verbindens Mit 26 Jahren wurde Anahita Sadighi als Berlins jüngste Galeristin bekannt. Doch sie ist mehr als jung und versiert in orientalischer sowie asiatischer Kunst: Sie ist eine Brückenbauerin » Von Jürgen Schepers B eim erfolgreichen Entree in die Kunstszene war neben ihrer Expertise ihr Alter aus- schlaggebend. Mit 26 Jahren ist Anahita Sadighi als jüngste Galeris- tin Berlins bekannt geworden. Das hat ihr geholfen, hat sie in die Medien ge- bracht und Aufmerksamkeit erzeugt. Als Expertin für asiatische und orientalische Kunst, als erfolgreiche Unternehmerin und als Kosmopolitin mit dem richtigen Gespür dafür, Kunst und Gesellschaft zu verbinden, hat sie sich inzwischen in ei- ner eher männlich dominierten Szene durchgesetzt. 2015 eröffnete sie ihre Galerie „Ana- hita –Arts of Asia“ in Charlottenburg. Drei Jahre später folgte mit „Anahita Contem- porary“ ihre zweite Galerie, ebenfalls in Charlottenburg: „Mit der neuen Galerie habe ich meine Sammlung um zeitge- nössische Künstler erweitert“, erzählt die denschaftlichen und diszipliniertenMen- schen, der aber auch gern mal ins „Berg- hain“ geht – sie lebt und liebt gerade die- se Mischung aus Disziplin und Freiheit. Stillstand gibt es in ihremWortschatz nicht. PR und Marketing macht sie für ihre Galerien selbst, und als Eventmana- gerin setzt sie zusätzliche kulturelle Ak- zente. So gründete sie zusammen mit ih- rer besten Freundin das Format „Poetry Nights“ für klassische persische und ara- bische Literatur. Dabei steht der inter- kulturelle Austausch imVordergrund, bei dem sie unter dem Schwerpunkt „I Am Not Your Exotic Girl“ starken Frauenstim- men eine Plattform geben möchte. Dazu kommen Pop-Up-Dinner und Konzerte, die in ihren Galerien stattfinden. Ihr Credo ist es, Kunst nicht isoliert zu betrachten, sondern ihre Galerien als Treffpunkt für Kunstliebhaber, -inte- ressierte und eine neue Generation von FOTOS: ALESSIA COCCA, JAN KEYANI Man muss sich immer die Zeit geben, um Dinge auszuprobieren und die richtige Entscheidung zu treffen. ANAHITA SADIGHI Galeristin junge Iranerin. „Mirwar eswichtig, Tradi- tion und Moderne der asiatischen und der Kultur im Vorderen Orient miteinander zu verbinden. Vor allem aber die vielfäl- tige Kunst und Kultur meiner Heimat von der Antike bis heute aufzuzeigen.“ Die Galeristin bezeichnet sich selbst als lei- 01 02

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