Berliner Wirtschaft 6/2018

BERLINER WIRTSCHAFT 06/18 20 MEINUNG & MACHER V on den Finanzproblemen des Osmanischen Reiches bis zum Reinigungsplan für den Görlitzer Park, und das in knapp zwei Stunden: Es war ein brei- ter Bogen, der beim Wirtschaftspoliti- schen Frühstückmit Berlins Finanzsena- tor Dr. Matthias Kollatz-Ahnen am 3. Mai gespannt wurde. Themen, die mit Berlins Finanzchef zu diskutieren lohnen, gibt es genügend. Wohnungsbau zum Beispiel: „Man kann den Eindruck gewinnen, dass der Senat glaubt, den Wohnungsmangel im We- sentlichen mithilfe der städtischenWoh- nungsbau-Unternehmen bekämpfen zu können“, konstatierte etwa IHK-Haupt- geschäftsführer Jan Eder. Sein Gast wi- dersprach: Nein, das sei sicher nicht der Ansatz des Senats: „Dazu sind die städ- tischen Wohnungsbaugesellschaften gar nicht in der Lage.“ Ihre Aufgabe sei es, dass der Anteil derWohnungen imNied- rigpreissegment nicht sinke. Man brau- che private Investoren, um genügend Wohnraum zu schaffen. Dass der Finanzsenator zu den be- liebtesten Politikern der Stadt gehöre, hänge vielleicht auch damit zusammen, dass er dank der guten Konjunktur viel Geld verteilen könne, hatte IHK-Präsi- dentin Dr. Beatrice Kramm in ihrer Be- grüßungsrede gesagt. Möglicherwei- se, stimmte Matthias Kollatz-Ahnen zu Zu Gast bei der IHK: Finanzsenator Dr. Matthias Kollatz-Ahnen machte deutlich, dass Berlin trotz voller Kassen und guter Konjunktur einen langen Atem brauche » Von Claudia Engfeld Keine Komfortzone WIRTSCHAFTSPOLITISCHES FRÜHSTÜCK Selbst wenn es in den nächsten zehn Jahren weiter so gut läuft, werden wir nicht die Finanzkraft von London oder Paris erreicht haben. DR. MATTHIAS KOLLATZ-AHNEN Seit Dezember 2014 Finanzsenator von Berlin FOTOS: RICARDA SPIEGEL 01

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