Berliner Wirtschaft 12/2020

Sprit aus der Steckdose: E-Mobilität gilt als ein Weg zu mehr Nach- haltigkeit – auch für Unternehmen M aik Oliver Ludewig setzt gerne auf eVito Kastenwagen. Der Geschäftsführer des Getränkelieferdienstes Durstexpress nutzt die Transporter mit Elektroan- trieb, um einen Teil der Berliner Kundschaft zu versorgen. Mit aufgeladener Batterie schaffen die Fahrzeuge eine Reichweite von bis zu 184 Kilo- metern. Nach den Touren stehen jeweils zehn Ladesäulen an zwei Standorten in der Haupt- stadtmetropole bereit. Der studierte Informa- tionsmanagerweiß, wie sehr Konsumentenbei der Wahl eines Anbieters mittlerweile darauf achten, wer hinter einem Unternehmen steht und wel- che Grundsätze diese Firma verfolgt: „Da spielen Nachhaltigkeitsaspekte und E-Mobilität natürlich eine wichtige Rolle.“ Ganz in diesem Sinne prog- nostiziert Ludewig mit Blick auf den Fuhrpark, dass Durstexpress „in einigen Jahren über mehr Elektrofahrzeuge verfügen wird, als dies aktu- ell der Fall ist“. Die Zahl der Firmenverantwortlichen in Berlin, die sich für Elektromobilität im betrieb- lichen Alltag interessieren, nimmt zu. Das liegt auch an Förderprogrammen wie „Wirtschafts- nahe Elektromobilität“, kurz Welmo. Unter- nehmer können über die Investitionsbank Ber- lin (IBB) lukrative Zuschüsse beantragen, um neben elektrisch betriebenen Nutzfahrzeu- gen auch sogenannte Klein- und Leicht- fahrzeuge anzuschaffen – E-Flitzer wie etwa den i-Road von Toyota oder sei- nen Konkurrenten Twizy von Renault. Daneben werden auch Ladepunkte finan- ziert, die auf dem Firmengelände stehen können. Die IHK Berlin hat dieses Pro- gramm mit auf den Weg gebracht, die Ausgestaltung geprägt und dabei geholfen, das ganze Paket politisch durchzusetzen. Seit Anfang Oktober läuft die zweite För- derrunde, wobei Personenkraftwagen der Klasse M1 ausgespart bleiben. „Das ist folge- richtig“, sagt IHK-Verkehrspolitikexperte Dr. Lutz Kaden, „weil die zwischenzeitlich über den Bund gefördert werden.“ Der promovierte Ver- kehrsingenieur gibt auch Tipps für Unternehmen, die einen Profi engagieren wollen, wenn es ums erfolgreiche Planen und Umsetzen eines betrieb- lichen E-Mobilitätsprojekts geht (s. rechts). Holger Döbling, Experte für das Programm Welmo beim IBB Business Team, spricht mit Blick auf die erste Förderrunde von insgesamt 159 Nutzfahrzeugen und 226 Ladepunkten, die zwischen Juli 2018 und September 2020 mit- Immer mehr Unternehmen stellen ihren Fuhrpark sukzessive auf Elektromobilität um – oft mithilfe öffentlicher Gelder. Für Berliner Betriebe gibt es das Programm „Wirtschaftsnahe Elektromobilität“ von Rudolf Kahlen Sauberer Antrieb für Betriebe FOTO: GETTY IMAGES/LEE POWERS 46 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 12 | 2020 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG | Mobilität

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