Berliner Wirtschaft 12/2020

E twa 125.000 Kilowattstunden Strom ver- brauchen die vier Wohngebäude in der Schwelmer Straße in Lichterfelde-Süd jährlich für die Wärmeerzeugung. Noch vor Kurzem, vor der energetischen Komplett- sanierung, wurden in dem 30er-Jahre-Ensem- ble jedes Jahr 1,4 Mio. Kilowattstunden Wärme- energie verbraucht. „Unsere Gebäude sind heute nahezu energieautark“, freut sich Jochen Icken, technischer Vorstand der Genossenschaft Märki- sche Scholle, der die Wohnungen gehören. Doch der Aufwand war nicht ohne: Die Gebäude wurden komplett saniert, die Mieter dafür in andere Wohnungen umgesetzt. Stränge, Elektrik, Leitungen und Bäder wurden erneuert, die Fassade gedämmt und bei einem Haus mit einer Hanfdämmung versehen. Neue Fenster und Türen gab es auch. Und die Dachgeschosse wur- den aufgestockt, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. „DasWichtigste war aber das neue Heiz- und Energiekonzept“, erinnert sich Icken. Die Wohnungen wurden mit Lüftungsanlagen ver- sehen. Eine Abluftwärmepumpe erzeugt Ener- gie aus der warmen Altluft der Wohnungen. Mit der relativ kleinen Abluftwärmepumpe konnten rund 30 Prozent des gesamten Energiebedarfs des Gebäudes gedeckt werden, erzählt Icken. Zusätzlich sorgt eine große Solewärmepumpe, gespeist durch eine Solarthermieanlage auf dem Dach, für Wärme. Damit diese Wärme auch in der kalten Jahreszeit ausreicht, wird im Sommer der Langzeit-Erdwärmespeicher konsequent » 21 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 12 | 2020 SCHWERPUNKT | Wärmewende

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