Berliner Wirtschaft 12/2018

BERLINER WIRTSCHAFT 12/18 40 UNTERNEHMEN & MÄRKTE Neuköllner Visionär Der Pralinenfabrikant Hamid Djadda möchte die Welt nicht nur von Berliner Marzipan überzeugen, sondern sie auch etwas besser machen – beides schafft er auf erstaunliche Weise » Von Almut Kaspar H amid Djadda, Berliner Un- ternehmer mit persischen Wurzeln, hatte sich in den vergangenen fünf Jahren geschäftlich immer wieder im Iran auf- gehalten, wo er vor allem im Immobili- engeschäft tätig war. „Dort entdeckte ich auf einer Reise in den Bergen von Schiras wilde Mandeln – und die wollte ich nach Deutschland exportieren.“ Weil er wuss- te, dass diese Bittermandeln zur Marzi- Flughafen Schönefeld, die Hamid Djad- da auf die Idee für ein neues Geschäft brachte: „Plötzlich sah ich da Lübecker Marzipan – und dachte: Das geht ja nun gar nicht.“ Deshalb gründete er im ver- gangenen Jahr die Ohde Neuköllner Mar- zipan GmbH. Von den Marzipanfabriken Moll und Lemke bezieht Djadda die Rohmas- se, die dann zu feinen Premium-Prali- nen in vielerlei Geschmacksrichtungen verarbeitet werden. Verkauft werden die Marzipan-Kreationen vor allem on- line, in einem eigenen Store im Bikini Berlin und in den Kaufhäusern KaDeWe und Galeria Kaufhof. Ein Großteil des Gewinns soll später dazu verwendet werden, Schülerinnen und Schülern aus Neukölln auf ihrem Bildungsweg zu un- terstützen. Dafür hat Unternehmer Djad- da die Ohde-Stiftung gegründet. Vorsit- zender des Stiftungsrates ist Yigit Muk, der einst einer Gang in Neukölln ange- hörte und dann zum besten Abiturienten Deutschlands avancierte. Lizenzgebühr für süßeWürfel Weil aber Start-ups wie Ohde meist erst nach Jahren Gewinn machen, hat Djad- da den Rixdorfer Glückswürfel krei- ert – Grand-Cru-Marzipan, überzogen mit Vollmilchschokolade, im Achter-Pa- ket für 8,90 Euro erhältlich. „Für diesen Würfel haben wir mit der Stiftung eine Lizenzgebühr vereinbart – 30 Cent pro Glückswürfel gehen an die Stiftung.“ Im Juli konnten bereits die ersten 5.000 Eu- ro für ein Coaching-Projekt an der Ke- pler-Schule übergeben werden, für das erste Jahr sind insgesamt 40.000 Euro zugesagt. „Von diesem Geld bezahlt die Stiftung Coaches und Mentoren, ausge- bildete Pädagogen, die in die Klassen ge- hen und den Schülern direkt helfen, um im Unterricht mitzukommen.“ Inhaber der Ohde Neuköllner Marzipan GmbH und Wohltäter Hamid Djadda FOTO: WWW.TANJABRUECKNER.DE panherstellung benötigt werden, nahm der umtriebige Geschäftsmann Kontakt zur Neuköllner Marzipanfabrik Moll auf. Und erfuhr dabei, dass Neukölln mit den Traditionsunternehmen Moll und Lem- ke eine der größten deutschen Produk- tionsstätten für Marzipan ist. Marzipan-Kreationen aus Neukölln EineWoche später war es eine Beobach- tung am Stand für Berlin-Souvenirs im

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