Berliner Wirtschaft 10/2020

Katharina Zalewski, IHK-Flughafen-Expertin Tel.: 030 / 315 10-244 katharina.zalewski@ berlin.ihk.de IHK Berlin: Bessere Anbindung nötig Die IHKs aus Berlin und Brandenburg haben den Flughafenverkehr analysieren lassen: ihk-berlin.de/BER- Verkehr SCHWERPUNKT | Wirtschaftsfaktor BER 2024 voll erholen. Zwölf Millionen Fluggäste flo- gen und landeten mit der britischen Airline 2019 in Tegel und Schönefeld, was einem Marktan- teil von rund 35 Prozent entspricht. 100 Desti- nationen in Europa, Nordafrika und Middle East hatte der Low-cost-Carrier, der vor drei Jahren einen großen Teil der insolventen Air Berlin über- nahm, vor Corona angeflogen. „Vom 1. Novem- ber an wollen wir 50 bis 75 Prozent davon wie- der bedienen“, sagt der Deutschlandchef, dessen Flotte drei Monate amBoden stand. Inwieweit das gelingt, hängt nicht zuletzt von denmeist extrem kurzfristigen Reisewarnungen ab, wie zuletzt für ganz Spanien. Fest steht: Das Reisejahr wird ein schwarzes, worauf auch die Briten reagieren. Ein Teil der mehr als 1.500 Arbeitsplätze am Standort Berlin-Brandenburg werde abgebaut, die Flotte von 34 Jets deutlich verkleinert. Wie Erler ist Volker Greiner vom großen Potenzial des neuen Flughafens fest überzeugt. „Mit demBER erhält Berlin die richtige Flughafen- infrastruktur, die Berlin als Weltstadt und Haupt- stadt Deutschlands braucht“, sagt der Emirates Vice President North & Central Europe. Noch hofft die Airline aus Dubai auf Start- und Landerechte am BER. „Nach wir vor sind wir daran interes- siert, nach Berlin zu fliegen, zusätzlich zu den vier bestehenden deutschen Abflughäfen. Wir glau- ben fest an das starke Potenzial von Berlin als profitabler interkontinentaler Markt, sobald sich die Luftverkehrsnachfrage wieder erholt hat.“ Vor allem für die Fluggäste aus den Nahen und Mitt- leren Osten, aus Asien sowie Australien sei Berlin ein besonders attraktives Reiseziel. Für die nähere Zukunft ist Erler vorsichtig optimistisch. Emirates verzeichne bereits einen kontinuierlichen Anstieg an Buchungen. Im August habe man 50 Prozent der Strecken angeflogen, die vor der Pandemie imFlugplan standen. Mit einemNachfrageniveau wie vor der Krise rechnet er allerdings frühestens im Jahr 2022. Bis dahin dürften sich die Abläufe am BER eingespielt haben.   ■

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