Berliner Wirtschaft 9/2019

Unternehmen haben zahlreiche Möglichkeiten, energieeffizienter und klimafreundlicher zu handeln. Dabei helfen staatliche Zuschüsse von Rudolf Kahlen Die Wende intelligent gestalten W enn beim nächsten Konzert wieder 17.000 Fans in der Mercedes-Benz Arena ihrem Star zujubeln, ist für angenehm klimatisierte Luft gesorgt. Die nötige Kälteleistung schaffen GEA-Schrau- benverdichter der Berliner Firma GEA Refrigera- tion Germany GmbH. Michael Jacobi, Vertriebslei- ter International, erklärt die firmeneigene Erfin- dung so: „Die stählernen Schrauben verdichten klimafreundliche Kältemittel mithilfe zweier ineinanderlaufender Rotoren.“ Das Potenzial von CO2-, also kohlenstoffdio- xidneutraler Klima-, Kälte- und Wärmetechnik ist enorm. Die schädlichen Emissionen könnten durch entsprechend arbeitende Pumpen zum Gutteil reduziert werden. Auch für Unternehmen ist das spannend. Denn diese Technik hilft dabei, betriebliche Abläufe energieeffizienter und damit kostengünstiger zu gestalten. BeimUmrüsten der Anlagen fallen dann zwar Investitionskosten an, aber für die Finanzierung gibt es attraktive För- dermittel (siehe Kasten rechts). Effizienz durch intelligentes Nutzen der Energie Neben klimafreundlich betriebenen Aggregaten ist auch intelligentes Nutzen der nötigen Energie förderlich für die Effizienz. Das zeigt sich auf dem Euref-Campus in Schöneberg, wo etwa ein Dut- zend Bürogebäude inklusive der Server smart mit Kälte undWärme versorgt werden. Michael Rath ist daran als Leiter Steuerungs- und Softwareent- wicklung bei der Berliner Geo-En Energy Techno- logies GmbHmaßgeblich beteiligt. Die konzipierte Anlage verknüpft das ermittelte Verbrauchsver- halten der Immobilienmit den Echtzeitdaten des Strommarktes, wo die nötige Energie möglichst kostengünstig und CO2-optimal bezogen und gespeichert wird. Der promovierte Physiker über- schlägt: „Wir sparen durch diese extrem flexible Vorgehensweise bei den Kosten zehn bis 15 Pro- zent – verglichenmit einem ganz normal genutz- ten Energiespeicher.“ Auch Unternehmen können die benötigte Energie effizient und klimafreundlich regeln. Es gibt erste Dienstleister, die dabei helfen. Erik Pfei- fer, Referent imBereich Mittelstand & Energie der IHK Berlin, empfiehlt Firmenverantwortlichen allerdings, im Vorfeld „eine möglichst genaue Bestandsaufnahme der betrieblichen Energie- ströme“ machen zu lassen. Bei produzierenden Unternehmen gelte es dabei, besonders auf die Abwärme zu achten. Denn die ließe sich in vielen Fällen vermeiden. Oder sie könne besser genutzt Gasometer auf dem Euref-Campus FOTOS: PA/DUMONT BILDARCHIV, FOTOSTUDIO CHARLOTTENBURG 46 BERLINER WIRTSCHAFT 09 | 2019 VERLAGSTHEMA | Energie und Umwelt

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