Berliner Wirtschaft 6/2019

Das heißt, hier wie dort arbeiten die Unterneh- men an Lösungen für Fragen der Infrastruktur, an neuen Mobilitätskonzepten oder Ideen für den Umgang mit demdemografischenWandel. Unser Ziel ist es, den Metropolendialog und damit den Wissenstransfer zwischen den beiden Hauptstäd- ten nachhaltig zu fördern.“ Zum Auftakt eröffneten Michael Müller und seine Tokioter Amtskollegin Yuriko Koike das Berlin-Tokio-Wirtschaftsforum, bei demdie Ber- liner Wirtschaftsvertreter sich potenziellen japa- nischen Geschäftspartnern vorstellen konnten. Die Alba Group unterzeichnete einen Koopera- tionsvertrag mit dem japanischen Unternehmen Seiu über die Errichtung einer Recycling-Anlage in Tokio. Mit dabei war auch der Geschäftsführer der Lischka GmbH, Leonhard Lischka. SeinMedi- zintechnik-Unternehmen hat sich auf Produkte zur Reinigung medizinischer Instrumente spe- zialisiert. Die Reise sollte den Weg in den japani- Grafik: H. Anders Quelle: Statistisches Bundesamt Top 5 Warengruppen Aus Berlin werden vor allem pharmazeutische Erzeugnisse nach Japan exportiert, Angaben für 2018, in Mio. Euro Top-5 Warengrupen 2018 in Mio. Euro Pharmazeutische und ähnliche Erzeugnisse 127,7 12,9 73,2 Datenverarbeitungsgeräte, elektrische u. optische Erzeugnisse 52,0 Sonstige Fahrzeuge 41,3 Maschinen Elektrische Ausrüstungen Foto oben: Der Regie- rende Bürgermeister Michael Müller mit Dr. Dirk Heinrich Neumann, GF Jadea GmbH, und Ryotaro Chikushi, GF Nion (v. r.), sowie Thomas Pröpstl, Protokollchef des Landes Berlin, mit Reyhan Sahin, Senats- kanzlei Berlin Claus Biernoth First Sensor AG Wir sind schon seit einigen Jahren in Japan aktiv und wollen das Geschäft im Bereich Drucksensorik und Photonik weiter ausbauen. Exportentwicklung nach Japan Nach der Delle 2013/2014 haben sich die Berliner Ausfuhren nach Japan mit 369 Mio. Euro auf mittlerem Niveau stabilisiert Exportentwicklung nach Japan in Mio. Euro 525 2009 2011 2013 2015 2017 2016 2014 2012 2010 2018 441 417 379 315 318 369 353 360 369 Sami Bettaieb, IHK-Bereich Stadtentwicklung & Internationale Märkte sami.bettaib@berlin.ihk.de Tel.: 030 / 315 10-241 schen Markt ebnen. „Unser Ansatz im internatio- nalen Geschäft ist es, in dem jeweiligen Land mit einemPartner für den Vertrieb und Service unse- rer Produkte zusammenzuarbeiten. Wir sind der- zeit auf der Suche nach einem Partner in und für Japan und den asiatischen Raumund hoffen, dass wir über die Kanäle der IHK und der Außenhan- delskammer einen potenziellen Partner finden“, so Lischka. Auch für die First Sensor AG, einen der weltweit wichtigsten Anbieter von Sensortechnik, seien die Themenschwerpunkte der Delegations- reise relevant, wie Claus Biernoth, Vice President Sales &Marketing, sagt: „Wir sind schon seit eini- gen Jahren in Japan aktiv undwollen das Geschäft im Bereich Drucksensorik und Photonik weiter ausbauen. Wir nutzen diese Plattform, um über die IHK Kunden anzusprechen.“ Zu Gast beim Vorstand von Mitsubishi Electric Auf das Wirtschaftsforum folgten zwei Gruppen- termine bei den japanischen Spitzenkonzernen DMG Mori und Mitsubishi Electric. Der Vorstand von Mitsubishi Electric präsentierte u. a. Lösun- gen für das japanische Society-5.0-Konzept, das den digitalen Wandel der gesamten Gesellschaft in den Blick nimmt. Michael Müller und dieWirt- schaftsvertreter stellten die Stärken der Berliner Wirtschaft vor und boten Mitsubishi Electric Kooperationen in Forschung und Entwicklung, Industrie und Mobilität an. Anschließend konnte die Berliner Delegation auf Einladung von Aus- landshandelskammer (AHK) und IHK weitere Kontakte zu lokalen Unternehmern knüpfen. Michael Müllers Appell für mehr Kooperation Die folgenden zwei Reisetage boten weitere ver- tiefende Gespräche bei Geschäftsterminen und Vor-Ort-Besichtigungen in und rund um Tokio. Bei den Gruppenterminen zu Energie, Mobi- lität, Stadtentwicklung und Digitalwirtschaft besuchte die Wirtschaftsdelegation beispiels- weise Yamaha Motor, die Tokioter Verkehrsbe- hörde, Start-up-Akzeleratoren sowie die auf Wasserstoffbasis betriebene Kawasaki City. Den Abschluss bildeten der Berliner Abend- empfang in der Residenz des deutschen Botschaf- ters – und ein Appell von Michael Müller: „Wir können Metropolen wie Tokio oder Berlin ange- sichts der massiven Veränderungen nur gemein- samdurch Kooperation und Voneinander-Lernen in eine gute Zukunft führen.“ Die Berliner Wirt- schaftsreise nach Tokio war ein guter weiterer Schritt in diese Richtung. ■ FOTOS: ISTOCKPHOTO/SEANPAVONEPHOTO, IHK BERLIN (2) 11 BERLINER WIRTSCHAFT 06 | 2019 AGENDA | Unternehmerreise

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