Berliner Wirtschaft 4/2019

10 berliner wirtschaft 04 / 2019 agenda / Wirtschaftspolitisches Frühstück erWeg zur IHK Berlin über Hardenbergplatz und -straße regte Andreas Geisel zu seiner ersten grundlegenden Aussage an diesem Morgen an: „Die Bürger müssen dem Staat vertrauen können.“ Sein Gedankensprung vom Na- mensgeber Karl August Fürst von Hardenberg, der als großer Staatsreformer des 19. Jahrhunderts galt und eine Basis für spätere Bürgerrechte legte, führ- te den Innensenator zu der Schlussfolgerung: „Wenn dem nicht so ist, dann nehmen die Bürger den Staat als handlungsunfähig war.“ Aber dies treffe in Berlin nicht zu: „Was uns in Berlin umtreibt, sind die Spät- folgen der Zeit, als es uns hier nicht so gut ging. Hät- te man damals keine Konsolidierungspolitik betrie- ben, wärenwir möglicherweise heute handlungsun- fähig.“ Wie Geisel weiter ausführte, habe man aber inzwischen vieles angepackt: Die Schlangen vor Bür- gerämternwie Kfz-Zulassung seienweg, und für die Berliner Verwaltung seien drei konkrete Ziele analy- siert worden: mehr gut ausgebildetes Personal, besse- re Strukturen und optimierte digitale Angebote. IHK-Vizepräsidentin UteWitt hatte in Vertretung von Dr. Beatrice Kramm die Begrüßung des Senators für Inneres und Sport zum Wirtschaftspolitischen Frühstück am 28. Februar übernommen und skiz- zierte auch kurz denWerdegang des echten Berliners. Andreas Geisel punktete als Gast der IHK bei Berlins Unternehmern mit Pragmatismus und Engagement. Der Innensenator überraschte alle mit seinem Vorstoß, die Olympischen Spiele 2036 gemeinsam mit dem Bund nach Berlin zu holen von Christine Nadler „Wichtig ist, dass wir losmarschieren“ D Wir haben das siebte Jahr in Folge einen Haushaltsüberschuss erwirtschaftet. Die Hälfte davon geht in die Konsolidierung und die andere Hälfte in die Besoldung. Am Ende der Legislatur- periode werden wir auf Platz acht oder neun sein und nicht mehr auf Platz 17. Vita Andreas Geisel wur- de im Jahr 1966 im Berliner Stadt- teil Lichtenberg ge- boren – im Os- kar-Ziethen-Kran- kenhaus, wie er auf seiner Website schreibt. Er ist dem Bezirk bis heute ver- bunden. Lichtenberg ist nicht nur sein Wahlkreis, Geisel lebt hier auch mit seiner Frau und den beiden Töchtern. Ausbildung Geisel besuchte von 1972 bis 1982 die Po- lytechnische Ober- schule. Es folgten drei Jahre Berufs- ausbildung mit Abi- tur zum Facharbeiter für Nachrichtentech- nik in Neubranden- burg. Geisel studier- te an der Hochschu- le für Verkehrswesen in Dresden und nach der Wende VWL und BWL an der Hum- boldt-Universität. Beruf Nach Stationen bei der Post und PwC war Geisel Bezirks- stadtrat im Bezirks- amt Lichtenberg, überwiegend im Be- reich Bauen. 2011 wurde er Bezirksbür- germeister von Lich- tenberg. 2014 bis 2016 war er Berliner Senator für Stadt- entwicklung und Umwelt, seit 2016 ist er Senator für Inne- res und Sport. Der Politiker schreibt auf seiner Website, welche Vorstellungen er für Berlin verwirklichen möchte: andreas-geisel.de Andreas Geisel Berliner Senator für Inneres und Sport FOTOS: AMIN AKHTAR

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