Berliner Wirtschaft 3/2019

11 berliner wirtschaft 03 / 2019 agenda / Konjunkturbericht Gedanken- spielereien zur Verstaat- lichung von Privateigentum schaden dem Standort. Jan Eder Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin kompensieren. Die Finanzierungskosten sindwei- terhin niedrig wie nie, wenn auch ihre Wirkung keinesfalls als rein positiv beurteilt werden soll- te. Desgleichen bleibt der Ölpreis günstig, mithin als Treibstoff der Weltwirtschaft einfach verfüg- bar. Die Digitalisierung wirkt als struktureller In- vestitionstreiber, ebenso der rasant wie nie zuvor verlaufende technische Fortschritt. Hohe Einnahmen der öffentlichen Hand Weiterhin modernisieren sich weltweit zahlrei- che Volkswirtschaften, sie benötigen Investitions- güter und Know-how. Sicherheit geben im Mo- ment auch die hohen Einnahmen der öffentlichen Hand. Sie tragen wesentlich zur Binnennachfrage bei. Im Falle eines konjunkturellen Abschwungs können Staatskassen aber auch schnell in Schief- lage geraten. Denn dann steigen die Sozialausga- ben, während die Steuer- und Beitragseinnahmen sinken. Die bremsende Konjunktur zeigt sich beson- ders deutlich in den Umfrageergebnissen der Ber- Zahlen zur Konjunktur: Die Hauptgeschäftsführer der Berliner und Brandenburger IHKs bei der Pressekonferenz. Foto unten: Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin (r.), mit seinem Amtskollegen aus Cottbus, Marcus Tolle liner Industrie. Deren Indikator der Geschäftslage beträgt aktuell 44 Punkte. Im Herbst 2017 hatte er mit 65 Punkten sein Maximum erreicht. Der Er- wartungsindikator war zuletzt ebenfalls rückläu- fig und zählt aktuell 28 Punkte. Die Investitions- und Beschäftigungsplanungen sind verhaltener als noch in den Vorumfragen. Angesichts der mögli- chen Binnenmarktturbulenzen im Angesicht des Brexits keine überraschende Entwicklung. Dienstleistungssektor weniger temporeich Der Geschäftslageindikator der Dienstleister geht erstmals seit dem Jahr 2017 leicht zurück. Die größ- te, ob ihrer Heterogenität schwer fassbare Berliner Branche trägt damit wesentlich zur abnehmenden Dynamik in der Gesamtwirtschaft bei. Die schwä- chere Entwicklung kommt nicht überraschend: Die Branche hatte bereits im Herbst 2018 mit zu- künftig weniger guten Geschäften gerechnet. Zu- rück geht auch der Erwartungsindikator. Dessen Zeitreihe fällt auf 26 Punkte, nach 33 Punkten im Vorjahr. Da auch die Personalplanungen etwas »

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