Berliner Wirtschaft 2/2020

„Solche Change-Prozesse sind immer ergebnisof- fen“, ergänzt Josephine Hofmann, „da muss man viel ausprobieren, wobei auch mal was schiefge- hen kann – wir können nicht über die Köpfe der Mitarbeitenden hinweg per PowerPoint anwei- sen.“ New Work sei nicht in erster Linie eine Wohlfühlveranstaltung, weil es, gerade in der Banken-Branche, klare Anforderungen des Mark- tes gebe. „Es geht darum, die größere Arbeitsfle- xibilität sowohl mitarbeiter- als auch kundenge- recht zu gestalten.“ Führungskräfte hätten nicht mehr die Auf- gabe, dafür zu sorgen, dass alles funktioniert, son- dern müssten einen Prozess moderieren, in dem sie gemeinsam mit den Mitarbeitenden Verant- wortung übernehmen. „Wenn die Beschäftigten souveräner über ihre Arbeitszeiten und -orte ent- scheiden, müssen sie das natürlich auch verant- wortlich tun.“ Josephine Hofmann, die auch an der Fraunhofer-New-Work-Studie maßgeblich beteiligt war, hat die Erfahrung gemacht, dass das Verantwortungsbewusstsein in den Belegschaf- ten generell sehr hoch und damit auch ein Ver- trauensvorschuss gerechtfertigt sei. „Das offene orts- und zeitflexible Arbeiten ist zudem ein ech- ter Digitalisierungsbeschleuniger“, sagt Christian Liedtke, „weil dabei auf Papier weitgehend ver- zichtet werden muss.“ Die Unternehmenskultur der DKB sei durch die Maßnahmen neu geformt worden, „weil allein das generelle Duzen einen familiären Touch ins Unternehmen gebracht hat“, sagt DKB-Sprecher Tobias Campino-Spaeing. Die Mitarbeitenden begäben sich durch die neue Freiheit in ihrem Arbeitsalltag viel stärker in den Dialog, „viel mehr Leute arbeiten cross-funktional miteinander, die vorher keine Berührungspunkte hatten – und davon profitieren nicht nur die Beschäftigten, sondern das ganze Unternehmen“. Zudem zahle „FlexWork“ positiv auf die ohnehin gute Gesund- heitsquote von 95 Prozent bei der DKB ein, „weil alle Akteure durch die zeitliche Flexibilität auch in sich selbst investieren können – ob es Sport ist, Bildung oder Zeit mit der Familie“.  ■ Learnings in Experimentierräumen „Die Zukunft der Arbeit wird in der betrieblichen Praxis verwirklicht“, heißt es in den Experimentier- räumen des Bundesmi- nisteriums für Arbeit und Soziales. „Hier werden neue Arbeitsformen erprobt, Berufsbilder ver- ändert, Arbeitsprozesse verbessert.“ Mehr zu den Lern- und Experimentier- räumen des Ministeriums unter: arbeitenviernull.de/ experimentierraeume SCHWERPUNKT | New Work ERREICHBARE UNTERNEHMENSZIELE. Entdecke unsere deutschen Businessziele: Düsseldorf, Frankfurt, Köln, München oder Stuttgart. Mehr erfahren auf: easyJet.com/de/ business

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