Berliner Wirtschaft 2/2020

FOTO: AMIN AKHTAR Die erste Voll- versammlung der IHK Berlin im neuen Jahr: Geleitet von Dr. Beatrice Kramm, diskutierte das Gremium das Arbeitsprogramm 2020 und verabschiedete den Haushalt Dr. Beatrice Kramm IHK-Präsidentin Wer Kritik an der Politik mit Kritik an der Stadt gleichsetzt, hat seine Kritikfähigkeit verloren. Z wei Themen bestimmen traditionell die Sitzung der Vollversammlung zum Jah- resanfang: das Arbeitsprogramm und der Haushalt. Das war auch bei der ersten VV-Sitzung der neuen Dekade im Grand Hyatt am Potsdamer Platz nicht anders. „Aus wirtschaftspolitischer Sicht hatte es das vergangene Jahr in sich“, so IHK-Präsiden- tin Dr. Beatrice Kramm zur Begrüßung. „Wir, die Berliner Unternehmen, wurden mit politischen Entscheidungen konfrontiert, die dazu geführt haben, dass zwei Drittel von Ihnen in unseren Umfragen die wirtschaftspolitischen Rahmen- bedingungen in der Stadt als größtes Standortri- siko benannt haben.“ Dementsprechend fällt das Arbeitsprogramm für 2020 aus: Zu den Top-The- men, um die sich die IHK kümmern wird, gehört die Stärkung der unternehmerischen Freiheit in Berlin. Eingriffe in diese Freiheit und deren Folgen sollen konsequent aufgezeigt und gegenüber der Politik adressiert werden. Vorwürfe seitens der Politik, man rede den Standort schlecht, wies die IHK-Präsidentin vehement zurück: „Wer Kritik an der Politik mit Kritik an der Stadt gleichsetzt, hat seine Kritikfähigkeit verloren.“ Ein Thema, das der Berliner Wirtschaft eben- falls unter den Nägeln brennt, ist die Sicherung und Entwicklung von Gewerbeflächen und Stadt- quartieren. So ist im März hierzu eine internati- onale Konferenz geplant. Da die Politik es auch 2019 nicht geschafft hat, denWirtschaftsverkehr ins Mobilitätsgesetz aufzunehmen, bleibt dieses Thema zumLeidwesen der Berliner Unternehmer hochaktuell. Gleiches gilt für dualeAusbildungund Fachkräftesicherung sowie das große Themen- feld rund um Klimaschutz und Energiewende. Im Anschluss stellte Ute Witt, IHK-Vizeprä- sidentin und Vorsitzende der Etatkommission, denWirtschaftsplan 2020 vor. Neben der Fortset- zung des Digitalisierungs- und Innovationspro- zesses prägen vor allem der Umbau der Passage zum Business Welcome Center sowie der Kauf des VBKI-Grundstücks den Haushalt (s. Seite 58), der einstimmig beschlossen wurde. ■ Auf eine standortfreundlichere Wirtschaftspolitik hinzuwirken, gehört zu den Top-Themen der Berliner Wirtschaft für 2020 von Claudia Engfeld Unternehmerische Freiheit stärken 15 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 02 | 2020 AGENDA | Vollversammlung

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