Berliner Wirtschaft 1/2019

52 berliner wirtschaft 01 / 2019 enn Firmenchef Michael Mehnert die Zahl nennt, schwingt schon ein wenig Stolz in seiner Stimme mit: „Wir haben den Energiebedarf unserer Anlagen in den letzten Jahren um circa 30 Prozent gesenkt – bei gleicher oder höherer Produktionsleistung.“ Für den geschäftsführenden Gesellschafter der Bekum Maschinenfabriken GmbH mit Zentrale in Berlin und zweiWerken in Österreich und den USA ist der effiziente Umgang mit Energie ein wichtiges The- ma. „So haben wir beispielsweise große Teile un- serer Hallenbeleuchtung auf LEDs umgestellt oder in energieeffiziente Kompressor- und Heiztechnik investiert“, erzählt der Wirtschaftsingenieur. Energie sparen und Kosten verringern Ob es umMaschinen, Bürokomplexe oder betrieb- liche Abläufe geht: In vielen Fällen lohnt es, mithilfe staatlich geförderter Investitionen nachhaltig Ener- gie zu sparen, um letztlich die Kosten nennens- wert zu verringern. „Immer wieder fragen Unter- nehmen hierzu nach“, sagt Andreas Polzer aus dem BereichAußenwirtschaft und Recht der IHK Berlin. Dabei geht es anfangs meist um eine neutrale Be- ratung zum Ist-Zustand im Betrieb, die unter be- stimmten Umständen von der öffentlichen Hand unterstützt wird (siehe rechts). ImAnschluss gilt es, die nötigen Investitionen für mehr Energieeffizienz zu stemmen – auch hier winken Fördermittel. Ein Ob es um Anlagen, Gebäude oder Betriebsabläufe geht: Für Unternehmen gibt es jede Menge Möglichkeiten, Energie einzusparen. Und lukrative Zuschüsse gibt es auch von Rudolf Kahlen Mit Beratung zur Energieeffizienz service / Energie Beispiel ist das Berliner Programm für nachhalti- ge Entwicklung, kurz „BENE“. Experte Polzer er- läutert: „Da gibt es den Schwerpunkt eins, der Zu- schüsse bietet – wenn es etwa darum geht, den Betrieb mit energieeffizienter Beleuchtung um- zurüsten.“ Unabhängig davon ist es Firmenvertre- tern auchmöglich, sich in Sachen Energieeffizienz auszutauschen – beispielsweise im Rahmen des „Gesprächskreises der Energiebeauftragten“, der mehrmals im Jahr stattfindet. In jedem Fall bietet die IHK Berlin aufWunsch gezielte Unterstützung. Unvoreingenommener Blick auf die Abläufe Das beginnt schon beimProjekt der Energie-Scouts und der Erkenntnis: Oftmals hilft ein unvoreinge- nommener Blick auf die Betriebsabläufe, Ener- giefresser zu erkennen und Verbesserungen an- zuregen wie auch umzusetzen. Diesen Job über- nehmen immer häufiger Auszubildende in ihren Lehrfirmen, die eigens dafür geschult werden. Erik Pfeifer aus demBereichWirtschaft und Politik der IHK Berlin, der diese Initiative mitbetreut, erzählt von einemBeispiel: „Azubis eines Betriebs erkann- ten, dass viele im Team schon mit kleinen Verhal- tensänderungen den Energieverbrauch erheblich senken könnten.“ Sie erarbeiteten eine Präsenta- tion und führten die Mitarbeiterschulungen durch. „Das fand ich schwer beeindruckend“, sagt Pfeifer. Studentische Expertise von der TU Berlin Daneben haben Unternehmen auch die Chance, sich studentische Expertise aufs Betriebsgelän- de zu holen. Das ist im Rahmen des Praxispro- jekts „Energie und Ressourcen“ möglich, das die IHK Berlin gemeinsammit Prof. Dr. JoachimMül- ler-Kirchenbauer von der Technischen Universität Berlin (TU) veranstaltet. Firmen können sich so für ein halbes Jahr junge Energieberater in den Betrieb holen. Den Vorteil benennt Pfeifer so: „Das sind Michael Mehnert, geschäftsführender Gesellschafter der Bekum Maschinen- fabriken GmbH Wir haben den Energiebedarf unserer Anlagen in den letzten Jahren um circa 30 Prozent gesenkt. W

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