Berliner Wirtschaft 6/2018
UNTERNEHMEN & MÄRKTE 57 BERLINER WIRTSCHAFT 06/18 Unser Dialog ist eine Investition in die Zukunft. Schließlich stehen wir bei den Themen Mobilität, Nachhaltigkeit und Städtebau vor ähnlichen Herausforderungen, wenngleich auch in unterschiedlichen Dimensionen. DR. BEATRICE KRAMM Präsidentin der IHK Berlin nologiegiganten Huawei, der seine Ange- bote zu Smart City und Internet of Things vorstellte. Die Start-ups in der Berli- ner Gruppe präsentierten ihre Produkte beim chinesischen Inkubator Techcode. Nachdem Wirtschaftssenatorin Pop bereits am Vortag mit einem der Vi- ze-Bürgermeister von Peking die Vertie- fung der Städtepartnerschaft erörtert hat- te, traf sie nun Vertreter der World Tou- rism Cities Federation und diskutierte mit der aufstrebenden chinesischen Air- line Hainan die Perspekiven für weitere Direktflugverbindungen zwischen Berlin und China. Das Highlight der Reise-Etap- pe Peking folgte – wie bereits in der Mai-Ausgabe berichtet – am Abend des ersten Tages mit der Eröffnung der Berli- ner Wirtschaftsvertretung in Peking. De- ren Aufgabe wird es sein, chinesische In- vestoren für Berlin zu gewinnen und Ber- liner Unternehmen im China-Geschäft zu unterstützen – flankiert von der IHK, auch mit Blick auf das 25-jährige Jubilä- um der Städtepartnerschaft Berlin-Pe- king im nächsten Jahr. Peking betreibt 5.000 Elektrobusse Am folgendenTag besuchten die Teilneh- mer aus der Energiebranche eine Biogas- Forschungseinrichtung, während die Um- welt-Gruppe sich das größte Wasserauf- bereitungswerk Asiens anschaute. Be- gleitet von Senatorin Pop, machten die Unternehmer mit dem Schwerpunkt Mobilität einen Rundgang durch einen Betriebshof für Elektrobusse mit einer der größten und leistungsfähigsten Lade- stationen der Welt. Bis zu 30 Busse kön- nen dort gleichzeitig inweniger als 20Mi- nuten aufgeladenwerden. Insgesamt sind bereits rund 5.000 Busse in Peking elek- trisch betrieben. Von Peking reiste die Delegation mit dem Schnellzug nach Shanghai – gut 1.300 Kilometer in 4,5 Stunden. In Shang- hai, der größten Wirtschaftsmetropole des Landes, präsentierte sich die Berliner Delegation ebenfalls vor lokalen Wirt- schaftsvetretern. Branchenspezifische Termine wie der Rundgang über die In- frastruktur-Messe China UtilityWeek, die Gespräche im neuen grünen Geschäfts- bezirk Hongqiao oder der Besuch des Herstellers für E-Fahrzeugwechselbatte- rien Dianba boten Einblicke in die Ent- wicklung vor Ort. Gute Möglichkeiten für neue Kontakte eröffneten sich beim Ber- liner Abendempfang in der Residenz der deutschen Generalkonsulin in Shanghai. IHK-Präsidentin Dr. Kramm bilan- zierte zumAbschluss der Delegationsrei- se: „Gerade Geschäftsbeziehungen über Kontinente hinweg leben vom persön- lichen Kontakt. Unser Dialog ist eine In- vestition in die Zukunft. Schließlich ste- henwir bei den Themen Mobilität, Nach- haltigkeit und Städtebau vor ähnlichen Herausforderungen, wenngleich auch in unterschiedlichen Dimensionen.“ Türen geöffnet für Unternehmen Auch die Unternehmer zogen ein posi- tives Reisefazit. Dr. Sigrid Nikutta fasste ihre Eindrücke zusammen: „Angesichts der Einwohnerzahlen von chinesischen Metropolen sind die Herausforderungen an die Mobilitätsangebote einfach gewal- tig. Und so konnten wir interessante Ge- spräche zu vielen aktuellen Themen füh- ren. Zum Beispiel zum Einsatz der E-Mo- bilität, der dazugehörigen Infrastruktur und den daraus folgenden Betriebsab- läufen“, so die Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe, die sich über- zeugt zeigte, „dass von einem solchen Er- fahrungsaustausch beide Seiten profitie- ren. Denn egal ob in Peking oder in Ber- lin: Die Menschen wollen komfortabel, sicher und umweltfreundlich an ihr Ziel kommen.“ Matthias Zeller, Director Strategy & Communication bei der Deutschen Ener- giesysteme GmbH, blickt optimistisch auf die weitere Kooperation: „Für unser Start-up war die Reise ein voller Erfolg. Wir konnten mit einem chinesischen Partner eine Erklärung für die Aufnahme von Vertragsverhandlungen unterzeich- nen und zudem erste konkrete Projekte vereinbaren. Die Cleantech-Branche in China boomt, die Senatorin, die IHK Ber- lin und Berlin Partner haben uns die Tü- ren zu dieser Branche geöffnet.“ 01 Zu Beginn der Reise versammelte sich die Delegation am Eingang des Jingshan-Parks in Peking. Von dort führte eine Tour auf einen Berg, der den Blick freigab auf die Verbotene Stadt 02 Ein Teil der Gruppe beim Besuch des Xiaoying-Busbetriebshofes in Peking mit Mini-E-Bussen als Gastgeschenk. Mit dabei: BVG-Chefin Dr. Sigrid Nikutta, IHK-Präsidentin Dr. Beatrice Kramm und Senatorin Ramona Pop (vorne, v. l.) 02
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