Berliner Wirtschaft Dezember 2025

werden durch die Stadt Beteiligungsformate aufgesetzt, in denen alle Berliner ihre Ideen einbringen können. Der Landessportbund Berlin (LSB) hat die Volksinitiative „Die Spiele für Berlin“ auf den Weg gebracht. Er sammelt in Sportvereinen und Unternehmen, auf Stadtteilfesten sowie bei Spielen der Profiklubs Unterschriften. „Wir wollen auf keinen Fall die Bewerbung nur auf die wenigen Wochen der Spiele ausrichten. Die Sportinfrastruktur in Berlin soll durch ein durchdachtes und nachhaltiges Konzept zukunftsfähig gemacht werden – barrierefrei und klimafreundlich“, unterstreicht LSB-Präsident Thomas Härtel. Alle, vor allem Kinder, sollen in Berlin lebenslang Zugang zum Sport haben – ohne Wartelisten, in modernen und funktionstüchtigen Sportanlagen und auf Bewegungsflächen in der gesamten Stadt. Chance für nachhaltige Konzepte Für Robert Rückel, Vizepräsident der IHK Berlin, steht Berlin „vor einer zukunftsweisenden Dekade. Mit der Expo 2035 und anschließenden Olympischen Spielen hat Berlin die historische Chance, zu einer internationalen Blaupause für die Metropole der Zukunft zu werden. Die IHK Berlin bekennt sich entschlossen zu dieser Zukunftsvision!“. Auch der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost verspricht sich positive Impulse für seine Branche. „Großprojekte dieser Art bieten die einmalige Chance, nachhaltige Konzepte nicht nur in Einzelfällen, sondern in Stadtquartieren im großen Stil umzusetzen – durch modulare Bauweisen, zirkuläre Baustoffe oder energetisch kohärente Quartiersplanung“, unterstreicht Robert Momberg. Wenn von Anfang an Nachhaltigkeit als verbindliches Ziel gesetzt werde – beispielsweise die CO2-Bilanz, Recyclingquoten oder Lebenszykluskosten –, könne die Bauindustrie Leuchtturmprojekte etablieren, die Standards für zukünftiges Bauen setzen würden. „Großveranstaltungen sind dann erfolgreich, wenn sie für die Gäste attraktiv sind und zugleich einen nachhaltigen Mehrwert für die Stadt schaffen“, weiß visitBerlin-Geschäftsführerin Sabine Wendt. Entscheidend sei ein ganzheitlicher Ansatz, von Mobilität über Hotellerie bis hin zu sozialer Inklusion. Im Berlin Paper hat visitBerlin dazu Handlungsempfehlungen formuliert: nachhaltige Mobilität durch den Ausbau des ÖPNV, Sharing-Angebote und die Integration von Verkehrslösungen in Event-Tickets, Investitionen der Hotellerie in Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und Barrierefreiheit sowie eine zentrale Koordination aller Beteiligten. Mit Initiativen wie Sustainable Berlin und der Global-Goals-Kampagne verfügt die Stadt laut Wendt über starke Netzwerke, die Großveranstaltungen unterstützen. „Berlin hat die Chance, mit Olympia oder der Expo 2035 nicht nur Gastgeber zu sein, sondern Modellstadt für verantwortungsvolle Großveranstaltungen weltweit zu werden.“ Welche Auswirkungen große Events auf Berlin haben können, darüber werden nationale und internationale Experten im Frühjahr 2026 auf einem IHK-Kongress zu den Themen Stadtentwicklung und Infrastruktur diskutieren. „Neben den Herausforderungen beleuchten wir vor allem die Chancen Berlins im internationalen Kontext. Anhand von Best Practices werden wir die Themen beleuchten und wichtige Impulse für das Wahljahr sammeln“, sagt IHK-Vizepräsident Rückel. Die zentralen Zukunftsprojekte – die Expo 2035, die Olympia-Bewerbung und die Internationale Bauausstellung – stehen auf der Agenda des Kongresses ganz oben. Robert Rückel mahnt jedoch auch: „Berlin hat zu Recht den Anspruch, eine Weltstadt zu sein. Das gelingt allerdings nur, wenn man die Stadt gut und einfach erreicht. Neue Langstreckenverbindungen sind ein elementarer Bestandteil im Wettbewerb der großen Metropolen um Unternehmen, Investoren und Touristen.“ Mit der Luftverkehrsinitiative bringe man alle relevanten Partner im Umfeld des BER an einen Tisch und arbeite gemeinsam an den Flugverbindungen der Zukunft. ■ Robert Rückel Vizepräsident IHK Berlin Berlin hat die historische Chance, zu einer internationalen Blaupause für die Metropole der Zukunft zu werden. Peter Rau, IHK-Public-Affairs- Manager Stadtentwicklung Tel.: 030 / 315 10-608 peter.rau@berlin.ihk.de Zukunft gestalten Die IHK Berlin ist dabei, wenn es darum geht, Innovationen zu fördern und Potenziale zu erschließen. Initiativen und Termine unter: ihk.de/berlin/weltmetropole-berlin Stadtentwicklung | 19 Berliner Wirtschaft 12 | 2025

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