Berliner Wirtschaft Dezember 2025

Zukunftsmetropole IBA, Expo, Olympia – Berlin hat die Chance, mit drei Großereignissen in einer Dekade Impulse für eine nachhaltige Entwicklung zu setzen und Milliarden-Investitionen in die Infrastruktur zu mobilisieren von Eli Hamacher Auf dem Allerheiligsten überlässt man nichts dem Zufall. Riesige Infrarotlampen erwärmen und beleuchten den Rasen im Olympiastadion, tauchen das Grün in helles Violett „Die herbstlichen Temperaturen und das wenige Sonnenlicht würden der Qualität sonst schaden“, sagt Timo Rohwedder. Auf Top-Bedingungen legt der Chef der landeseigenen Olympiastadion Berlin GmbH viel Wert. Entsprechend selbstbewusst blickt Rohwedder auf ein Großereignis, das selbst für den von spektakulären Events verwöhnten Manager ein Meilenstein wäre: Olympische Sommerspiele (s. S. 20). Ginge es nach dem Willen der Befürworter großer Events, wäre Berlins Terminkalender in den nächsten Jahren gut gefüllt. Den Auftakt bildet die Internationale Bauausstellung (IBA), die in der Metropolregion Berlin-Brandenburg von 2034 bis 2037 die Stadtentwicklung mit neuen Ideen vorantreiben soll. Die Vorbereitungen, für die der Senat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung beauftragt hat, laufen bereits. Schon ein Jahr später könnte die Weltausstellung Expo 2035 folgen, die Berlin zum „Leuchtturm für zukunftsweisende Entwicklungen“ machen und in sechs Monaten bis zu 30 Millionen Besucher anlocken soll. „Berlin hat mehrfach bewiesen, dass es Grenzen überwinden kann“, sagt Daniel-Jan Girl, Aufsichtsratsvorsitzender der Betreibergesellschaft Expo 2035 Berlin GmbH und Vorstandvorsitzender von Global Goals für Berlin. Der gemeinnützige Verein, auf den die Initiative für die Weltausstellung zurückgeht, will die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen in Berlin umsetzen. „In den nächsten zehn Jahren geht es darum, die Stadt in eine nachhaltige Metropole zu verwandeln und als Showcase der nachhaltigen Wirtschaft zu positionieren“, betont Girl. Im Rahmen der Expo-Bewerbung solle Berlin ein Innovationsbeschleunigungsgesetz bekommen, das Ideen schneller auf die Straße bringt – im Wortsinn, denn gedacht ist an dezentrale Projekte wie etwa Straßenbahnen ohne Oberleitung, die Schwammstadt, Mooswände und Kleinstinitiativen, „die es überall gibt“, so Girl. Neben einem Hauptgelände, auf dem 30 Mio. Besucher soll die Expo 2035 anlocken – auf ein zentrales Gelände und zu Veranstaltungsorten in der ganzen Stadt. » ILLUSTRATION: DEMODERN GMBH Stadtentwicklung | 17 Berliner Wirtschaft 12 | 2025

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