Am 13. November fand im Berliner Abgeordnetenhaus die Anhörung zum Gesetzentwurf zur Einführung einer Ausbildungsplatzabgabe statt. Die Abgabe soll eingeführt werden, wenn Berliner Unternehmen bis Jahresende nicht mindestens 2.000 zusätzliche duale Ausbildungsplätze im Vergleich zu 2023 schaffen. Dabei sollen alle Unternehmen in Berlin zahlen – unabhängig davon, ob sie selbst ausbilden oder nicht. Genauso bleibt unberücksichtigt, ob ein Betrieb trotz intensiver Bemühungen seine Ausbildungsplätze nicht besetzen kann. Zweck des Gesetzes ist es, mehr betriebliche Ausbildungsplätze zu schaffen. Maßgeblich für die Zahlungspflicht und etwaige Höhe der Abgabe ist die Bruttolohnsumme von Unternehmen mit mindestens einem Beschäftigten. Das Gesetz stützt sich auf Meldedaten der Bundesagentur für Arbeit – obwohl 40 Prozent der Betriebe ihre Stellen gar nicht oder nur unregelmäßig melden. Damit fehlt Transparenz über das tatsächliche Angebot. Gleichzeitig können laut IHK-Umfrage 39 Prozent der Betriebe ihre Ausbildungsplätze nicht besetzen: 62 Prozent davon finden keine passenden Bewerbungen, 26 Prozent gar keine – ein Problem, das sich seit Jahren verschärft. Offener Brief der größten Arbeitgeber Bereits im Vorfeld der Anhörung hatten sich daher die größten privaten Arbeitgeber Berlins in einem offenen Brief klar gegen die Ausbildungsplatzabgabe positioniert: „Ja zur Ausbildung – Nein zur Abgabe!“ Sie warnen vor zusätzlichen Kosten Kein zusätzlicher Ausbildungsplatz und noch mehr Bürokratie – bei der Anhörung im Abgeordnetenhaus warnt die Wirtschaft vor der Ausbildungsplatzabgabe von Lukas Bülter Drückende Last für die Unternehmen Die vom Senat geplante Ausbildungsplatzabgabe wäre eine große Belastung für die Wirtschaft Unterstützer Eine Übersicht der Arbeitgeber, die sich gegen die Abgabe positionieren, online unter: ihk.de/berlin/ausbildungsplatzabgabe Berliner Wirtschaft 12 | 2025 agenda
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