Berliner Wirtschaft Dezember 2024

Als ihr Vater Mehmet Özcan 1989 erstmals das Joghurt-Getränk Ayran in Deutschland produzierte, war seine Tochter Dilek sechs Jahre alt. Er füllte damals seinen Ayran in kleine Glasflaschen und belieferte damit die Berliner Teestuben, die leeren Flaschen sammelte er dann wieder ein, reinigte sie und befüllte sie erneut – ein mühsames Geschäft, bei dem ihn sein Schwager unterstützte. 1996 automatisierte er schließlich die Produktion, wodurch sich die Mindesthaltbarkeit von sieben auf 30 Tage erweitern ließ, und erhöhte die Mengen. „An diese Zeit kann ich mich noch sehr gut erinnern“, sagt Dilek Dönmez heute. „Immer wieder brachte unser Vater Ayran-Proben mit nach Hause und ließ uns probieren – der Geschmack, der Geruch, der Schaum, der sich nach dem Schütteln auf dem Ayran bilden sollte, alles musste sitzen und perfekt sein.“ Nach sechs Monaten war er endlich zufrieden, seitdem ist die Rezeptur für den Ayran der Marke 7gün, was auf Deutsch sieben Tage heißt, nie wieder verändert worden. Nach ihrem Studium der Betriebswirtschaftslehre stieg Tochter Dilek 2009 in das Familienunternehmen Özcan Getränke GmbH ein, damals erwirtschaftete die Firma eine Mio. Euro Jahresumsatz und beschäftigte fünf Mitarbeiter. 2011 wurde sie schließlich Geschäftsführerin und hatte ein ehrgeiziges Ziel: „Ich wollte mit unserem Ayran in Berlin das sein, was CocaMit Ayran der Marke 7gün hat die Özcan Getränke GmbH weit über Berlins türkische Community hinaus Erfolg – und geht auch neue Wege Tradition in kleinen Bechern Dilek Dönmez Ich wollte mit unserem Ayran in Berlin das sein, was Coca-Cola weltweit ist. Betriebswirtin Dilek Dönmez führt die Özcan Getränke GmbH in der zweiten Generation FOKUS | Migrantische Wirtschaft | 22 Berliner Wirtschaft 12 | 2024

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