Berliner Wirtschaft Dezember 2021
Cybersicherheit Weitere Informationen dazu unter: ihk-berlin.de/ cybersicherheit Vanessa Grühser, IHK-Geschäftsfeld Wirtschaft & Politik Tel.: 030 / 315 10-459 vanessa.gruehser@ berlin.ihk.de Julia Knack, IHK-Fachberaterin Digitalisierung Tel.: 030 / 315 10-846 julia.knack@berlin. ihk.de Zentrale Ansprech- stelle Cybercrime ZAC Berlin Landeskriminalamt Tel.: 030 / 466 497 2972 zac@polizei.berlin.de 57 IHK BERLIN | BERLINER WIRTSCHAFT 12 | 2021 SERVICE | Unternehmenssicherheit groß, aber dennoch die einzige Chance, die voll- ständige Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen. Oder sollte man doch Lösegeld zahlen und sich freikaufen? Verzweiflung ist in dieser Situation sicher ein mächtiger Begleiter. Die Landeskriminalämter raten jedoch drin- gend davon ab, der Lösegeldforderung nachzu- kommen. Verantwortliche haben keine Sicher- heit, dass die Daten wieder entschlüsselt werden, und jede einzelne Zahlung stellt neues „Spielgeld“ für Cyberkriminelle bereit. Es eröffnen sich damit immer mehr ernst zu nehmende Gefahren für kleine wie für große Unternehmen. Deshalb ist es erforderlich, im Betrieb sowohl wichtige Prä- ventionsarbeit zu leisten als auch Notfallpläne zu erstellen und parallel dazu einen kurzen Draht zu IT-Dienstleistern und Sicherheitsbehörden zu pflegen. Um Unternehmen bei der Unternehmenssi- cherheit zu unterstützen, hat die IHK die neue Interviewreihe „Lauschangriff: Natürlich ganz legal“ entwickelt. Hier geben Sicherheitsexper- ten aus Berliner Unternehmen Tipps zur Prä- vention und schildern ihre Erfahrungen. Die Interview-Reihe erscheint in Erstpublikation im Newsletter „Unternehmenssicherheit: Tipps aus Berliner Expertenkreisen“. Ein absolut siche- rer Kanal! Im zweiten „Lauschangriff“ steht Sandra Schmidt, Vice President Security bei der Bun- desdruckerei Gruppe GmbH und der Bundes- druckerei GmbH, Rede und Antwort. Vor ihrer Verantwortung für die Konzernsicherheit bei der Bundesdruckerei war sie als Bundepolizistin im Einsatz und später als Referentin im Bundesin- nenministerium tätig. Im Bereich Security kommt vieles zusam- men bei der Bundesdruckerei: physische Sicher- heit und Control Center, die Production Security, Security Governance, Information Security, Tra- vel Security, Crisis-Management, Cybercrime und der staatliche Geheimschutz. Für Sandra Schmidt ist das oberste Ziel, Sicherheit aus einer Hand zu schaffen, um alle Beschäftigten und das Unter- nehmen als Ganzes zu schützen. Es geht gene- rell darum, Risiken zu betrachten, zu analysieren und Maßnahmen abzuleiten – und sich zudem immer zu hinterfragen, wie man den Sicherheits- anforderungen in einer hybriden Welt noch bes- ser gerecht werden kann. Das gilt insbesondere für die Bundesdruckerei Gruppe GmbH als ein direktes, hundertprozentiges Beteiligungsunter- nehmen des Bundes. ■ BW: Welche sicherheitsrelevante Maßnahme sollte jedes Unternehmen beherzigen? sandra schmidt: Sicherheit sollte konsequent in alle Managementsysteme integriert werden. Ziele wie Maßnahmen müssen auf Unterneh- mensrisiken zugeschnitten sein. Sicherheit beginnt mit der Awareness aller, sie fängt an der Pforte an und dringt bis ins Innerste eines Unternehmens. Informations- und Cybersi- cherheit oder Krisenmanagement sind wesentliche Elemente. Gelebte Sicherheitskul- tur ist für mich der Schlüssel zum Erfolg. Woher beziehen Sie unternehmensrelevante Sicherheitsinformationen? Zusätzlich zu einem umfangreichen Sicher- heitsnetzwerk aus Behörden und Unternehmen nutzen mein Team und ich rechtlich zulässige weitere Quellen: Hierzu gehören u. a. die sys- tematische Auswertung relevanter Presse- und Internetbeiträge, die Nutzung betriebsinterner Kennzahlen und die regelmäßig durchzufüh- rende Umfeldrisikoanalyse. Hier werden Stand- ortrisiken systematisch erfasst und notwendige Schlussfolgerungen in Maßnahmen umgesetzt. Als Berliner Senatorin würde ich die Sicherheit in der Wirtschaft fördern, indem ich …? … Unternehmen stärker in die Lage versetzen würde, Chancen und Risiken beim Einsatz digi- taler Geschäftsmodelle bewerten zu können. Dazu muss u. a. vertrauenswürdige Technologie bereitgestellt werden, ein staatliches Prüfsie- gel für sichere Informationstechnik wäre dabei sicher sinnvoll. Sandra Schmidt Vice President Security, Bundesdruckerei Gruppe GmbH und Bundesdruckerei GmbH IHK-Newsletter „Unternehmenssicherheit: Tipps aus Berliner Expertenkreisen“: ihk-berlin.de/nl-sicherheit Im neuen Jahr wird die Serie zum „Lauschangriff“ fortgesetzt. fragen an 3
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