Berliner Wirtschaft Dezember 2021

A nlässlich der Klimakonferenz in Glas- gow hat die Berliner Wirtschaft an das Abgeordnetenhaus appelliert, die kom- mende Legislaturperiode zu nutzen, um passende Rahmenbedingungen zu schaffen und wesentliche Maßnahmen im Sinne des Pariser Abkommens einzuleiten, nämlich die Förderung klimafreundlicher Innovationen und Investitio- nen imSinne einer klimapolitischen und wirt- schaftlichen Erfolgsgeschichte für Berlin –mit Strahlkraft über die Landesgrenzen hinaus. Um Berlin Paris-konform zu machen, erhöhte die Landesregierung mit dem jüngst novellierten Berliner Energiewende- und Klimaschutzgesetz seine ohnehin ambitio- nierten Ziele. Dabei sehen sich die Unterneh- men als Teil der Lösung. Die aktuellen Zahlen des IHK-Energiewende-Barometers 2021 zei- gen, dass zwei Drittel der Betriebe mit innova- tiven Produkten und Dienstleistungen, Inves- titionen in die eigenen Prozesse, aber auch mit der Qualifizierung ihrer Mitarbeiter bei sich selbst ansetzen. Sie haben nicht nur Ener- gie, Kosten und Emissionen eingespart, son- dern ein breites Know-how aufgebaut. Von der Politik fordern die Unternehmen mehr Einsatz für den Ausbau erneuerbarer Energien und den notwendigen Netzausbau, beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie einen konsistenten politischen Maßnahmenmix. IHK-Präsident Daniel-Jan Girl betonte, dass Glasgow einer von vielenWarnschüssen sei, viel- leicht sogar einer der letzten. „Viel zu lange wurde in der Politik, aber auch in der Wirtschaft die längst überfällige substanzielle Veränderung der Geschäftsmodelle verschoben.“ Wie Girl sagte, habe Berlin jetzt die Chance, Leuchtturm für nachhaltige Ideen und Lösungen zu werden. „Wichtig ist, die großen Herausforderungen anzu- nehmen und sich nicht in unbedeutenden Details zu verlieren. Unser Ziel muss es sein, in fünf Jah- ren die führendeWirtschaftsmetropole für Nach- haltigkeit zu sein, in der wir gesund und glücklich zusammenleben.“ Vertrauen der Politik in Men- schen und Wirtschaft sowie Rahmenbedingun- gen, die Freiräume zur Gestaltung ermöglichen, mahnte IHK-Vizepräsident Sebastian Stietzel an. „Dazu braucht die Wirtschaft eine funktionie- rende Stadt in Formeiner längst überfälligen digi- talen Verwaltung, eine Hochgeschwindigkeits- strecke für Genehmigungsverfahren nachhaltiger Produkte und Lösungen sowie Experimentierfel- der für deren Anwendung in der Praxis.“ ■ Politische Forderungen Berliner Wirtschaft zu Maßnahmen für die Energiewende: ihk-berlin. de/klimaresolution Energiewende-Barometer Die vollständigen Ergeb- nisse unter: ihk-berlin.de/ energiewendebarometer Die Wirtschaft fordert Vorfahrt für notwendige Rahmenbedingungen auf dem Weg zur führenden Metropole für Nachhaltigkeit von Melanie Schindler Zeit für nachhaltige Politik in Berlin Daniel-Jan Girl IHK-Präsident Berlin hat jetzt die Chance, Leuchtturm für nachhaltige Ideen und Lösungen zu werden. ILLUSTRATION: SONULKASTER – ADOBE STOCK Die IHK-Initiative zum Thema im Netz: berlin.de/ nachhaltige-wirt- schaft 13 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 12 | 2021 AGENDA | Energiewende

RkJQdWJsaXNoZXIy ODUxMjI4