Berliner Wirtschaft November 2025

1 Kai Wegner, Regierender Bürgermeister von Berlin (2. v. l.), und IHK- Präsident Sebastian Stietzel (r.) mit Nangula Uaandja, CEO namibische Wirtschaftsförderung (NIPDB), und Harald Hecht, Unternehmer in Namibia und Vorsitzender Forum deutschsprachiger Namibier 2 Sebastian Stietzel und Kai Wegner mit Thorsten Hutter, deutscher Botschafter in Namibia, und Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der IHK Berlin (v. l.) Sebastian Stietzel Präsident der IHK Berlin Es geht um nachhaltige Entwicklung durch internationale Kooperation – pragmatisch, verbindlich und auf Augenhöhe. Julian Algner, IHK-Projektleiter TalentsBridge Tel.: 030 / 315 10-373 julian.algner@ berlin.ihk.de eine Win-win-Situation: Berliner Unternehmen erhalten Zugang zu motivierten Fachkräften, während junge Namibier eine Ausbildung nach deutschem Standard und klare Berufsperspektiven bekommen.“ Die Zahlen sprechen für sich: Mehr als 58.000 offenen Stellen allein in Berlin steht eine Jugendarbeitslosigkeit von bis zu 50 Prozent in Namibia gegenüber. TalentsBridge will diese Lücke schließen. Teilnehmende Unternehmen können im geplanten Ausbildungszentrum ausbilden und ausgebildete junge Namibierinnen und Namibier in ihren Betrieb übernehmen. Die Ausbildung setzt einen besonders starken Fokus auf Praxisorientierung, begleitet wird das Projekt mit Sprach- und Kulturtrainings. Auf diese Weise schafft TalentsBridge deutschen Betrieben Zugang zu einem innovativen, motivierten Talentpool, während namibische Unternehmen von Fachwissen, Best Practices und internationalem Austausch profitieren. Von der Vision zur Umsetzung Der Business Roundtable zwischen namibischen und deutschen Unternehmen stieß auf enormes Interesse. Führungskräfte aus Schlüsselbranchen wie Handel, Bau, Produktion und Hospitality diskutierten konkrete Kooperationsmöglichkeiten. Besonders beeindruckend: der persönliche Austausch mit angehenden TalentsBridge-Kandidatinnen und -Kandidaten am Goethe-Institut, die ihre Motivation und ihr Potenzial unter Beweis stellten. Auch die politische Unterstützung ist gesichert: Sowohl Kai Wegner als auch Windhoeks Bürgermeisterin Ndeshihafela Larandja hoben TalentsBridge in ihren Reden hervor. Namibias Bildungsministerin Sanet Steenkamp signalisierte die Einbettung des Projekts in die nationale Qualifizierungsstrategie. Neben strategischen Gesprächen mit dem Namibia Investment Promotion and Development Board stand auch die Besichtigung des künftigen Campus-Standorts auf dem Programm. Unternehmen wie die Gondwana Collection, ein führender Player im Tourismussektor mit eigenen Ausbildungsprogrammen, und Namibia Breweries zeigten, wie erfolgreiche deutsch-namibische Zusammenarbeit bereits heute funktioniert. „Dies ist mehr als ein Wirtschaftsprojekt“, resümiert IHK-Präsident Stietzel. „Es geht um nachhaltige Entwicklung durch internationale Kooperation – pragmatisch, verbindlich und auf Augenhöhe.“ ■ Land verfügt über stabile demokratische Institutionen, eine ausgebaute Logistik-Infrastruktur und enormes Potenzial bei erneuerbaren Energien – besonders im Bereich grüner Wasserstoff. Doch der eigentliche Schatz liegt in den jungen Talenten des Landes. Ein Modell mit Zukunft So stand vor allem ein Thema beim Austausch im Mittelpunkt: das Pilotprojekt TalentsBridge. Sebastian Stietzel, Präsident der IHK Berlin und Initiator des Programms, würdigte das bilaterale Vorhaben als wegweisendes Modell der internationalen Zusammenarbeit. „Wir schaffen Mehr zum Thema Informationen zur TalentsBridge unter: ihk.de/berlin/talents- bridge und talentsbridge.org 2 FOTOS: CHRISTIN ENGEL Internationale Talente | 45 Berliner Wirtschaft 11 | 2025

RkJQdWJsaXNoZXIy MTk5NjE0NA==