Vor 50 Jahren öffnete der Flughafen Tegel seine Tore und galt als Symbol für Zukunftsglaube und Technikbegeisterung. Heute, vier Jahre, nachdem der letzte Flieger abhob, steht das Gelände erneut im Zentrum einer Transformation: Hier entsteht die Urban Tech Republic, einer der größten Technologieparks Europas. Bis zu 1.000 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Bereichen wie Energie, Mobilität, Kreislauf- oder Wasserwirtschaft finden hier Platz, um gemeinsam Lösungen für lebenswerte Städte zu entwickeln. Das ehrgeizige Ziel: Langfristig sollen bis zu 20.000 Arbeitsplätze und ein Campus für 5.000 Studierende entstehen. Die ersten Unternehmen sind bereits vor Ort. Auf der früheren Startbahn fahren autonome Fahrzeuge, und in den Frachthallen tüfteln Start-ups an Projekten zur grünen Wasserstoffproduktion oder an pflanzenbasierten Baustoffen. Gleichzeitig wird der ikonische Terminal A zum HochschulCampus umgebaut, und nebenan forschen Studierende an Versuchsanlagen für klimaangepasste Stadtmodelle. „Die vermietbaren Bestandsgebäude sind gut belegt und auch die Experimentierfelder, auf denen neue Technologien unter realen Bedingungen getestet werden können, sind in Betrieb“, erklärt Frank Wolters, Geschäftsführer der Tegel Projekt GmbH. Ein Herzstück des Projekts ist der Campus TXL, der für die Berliner Hochschule für Technik (BHT) vorgesehen ist. Er soll das wissenschaftliche Zentrum der Urban Tech Republic bilden und eine enge Verbindung zwischen Forschung und Unternehmen ermöglichen. „Ein Technologiestandort wie die Urban Tech Republic braucht anwendungsorientierte Forschung als Innovationskatalysator. Nur so können die Potenziale voll ausgeschöpft werden“, betont Frank Wolters. Aktuell gibt es jedoch Diskussionen um die Finanzierung des BHTCampus. Der angespannte Berliner Haushalt sorgt für Unsicherheiten. Wolters zeigt sich dennoch optimistisch: „Ich vertraue darauf, dass die Berliner Politik die Bedeutung dieses Projekts erkennt und wirtschaftlich mit Weitsicht plant.“ Schließlich verspricht das Konzept, das sich am Erfolgsmodell von Adlershof orientiert, langfristige Rendite für die Stadt: Das Forschungsinstitut Empirica prognostiziert für das Land Berlin Steuereinnahmen von jährlich 160 Millionen Euro und Bruttowertschöpfungseffekte von 2,6 Milliarden Euro pro Jahr. 2025 beginnt die Vermarktung der ersten Baugrundstücke und Berlin TXL kann erneut zu einem Aushängeschild für unsere Stadt werden – diesmal jedoch nicht als Flughafen, sondern mit der Urban Tech Republic als innovationstreibende Kraft, als wichtiger Wirtschaftsmotor für Berlin. www. urbantechrepublic.de Berlin TXL – Urban Tech Republic: Vom Flughafen zum Reallabor für urbane Technologien „Das Interesse ist groß, und wir bereiten nun die Grundstücks- vermarktung vor.“ Frank Wolters, Geschäftsführer der Tegel Projekt GmbH Foto Berlin TXL © Christian Sommer ANZEIGE
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