Berliner Wirtschaft November 2024

Gast der IHK: Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger punktete mit ihrem Plädoyer für Entrepreneurship Education von Dr. Mateusz Hartwich Wirtschaft gehört auf den Lehrplan F ür eine führende FDP-Politikerin hätte es bessere Termine für einen öffentlichen Auftritt gegeben als zwei Tage nach der desaströsen Brandenburg-Wahl. Bettina Stark-Watzinger war jedoch in ihrer Funktion als Bundesbildungsministerin zu Gast beim Wirtschaftspolitischen Frühstück der IHK Berlin, sodass der aktuelle Zustand der Ampelkoalition nur am Rande ein Thema war. Vor den etwa 150 Gästen im Ludwig Erhard Haus warb die Ministerin für mehr Mut und Innovation bei Problemlösungen, machte sich für die soziale Marktwirtschaft stark und für Entrepreneurship Education, also die wirtschaftliche Bildung an Schulen. Mit der Feststellung, dass Bildung die Grundlage für wirtschaftliche Entwicklung sei, sprach sie aus, was die anwesenden Unternehmensvertreterinnen und -vertreter sicherlich unterschreiben würden, ebenso wie Bettina Stark-Watzingers klares Plädoyer für die Einwanderung von Fachkräften. Kein Wort über die Ampelregierung Handlungsbedarf bei der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, die ein Fragesteller aus dem Publikum anhand seines eigenen Lebenswegs schilderte, räumte die Ministerin ein. Der Unternehmer und Bildungsblogger Marco Fechner fragte nach, ob die gegenwärtige Stimmung im Land gezielte Einwanderung benötigter Arbeitskräfte nicht konterkariere. Die Politikerin betonte, dass der Staat nun Handlungsfähigkeit bei der Abwehr irregulärer Migration beweisen müsste und gleichzeitig den Austausch mit den Menschen suchen. Auf Nachfrage von IHK-Hauptgeschäfts- führer Jan Eder bestätigte Stark-Watzinger, dass Bildungspolitik zwar Ländersache sei, der Bund den Bildungsbereich aber mit Förderprogrammen unterstütze, die auch legislaturübergreifend angelegt sind. Die Politikerin zeigte sich auch aufgeschlossen gegenüber Öffentlich-Privaten- Partnerschaften und verwies dabei auf die Erfolge privater Schulen. Mit diesen Partnerschaften hätte das Land Berlin eher schlechte Erfahrungen gemacht, wandte der Moderator ein, bevor er zum Abschluss der Diskussion doch noch auf die Bundespolitik und den Zustand der Ampelregierung einschwenkte. Die Ministerin ließ sich jedoch nicht aus der Reserve locken. Und so fiel auch bei der Jubiläumsausgabe „20 Jahre Wirtschaftspolitisches Frühstück der IHK Berlin“ der Vorhang zu, und viele Fragen blieben offen. ■ Morgentermin im Ludwig Erhard Haus: Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger FOTO: IHK BERLIN/AMIN AKHTAR AGENDA | Wirtschaftspolitisches Frühstück | 18 Berliner Wirtschaft 11 | 2024

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