Berliner Wirtschaft November 2023

B erlin ist Deutschlands größtes Wissenschaftszentrum. Rund 40 Hochschulen, 80 Forschungsinstitute und fast 250.000 Menschen, die hier studieren, lehren und forschen, sind für die wirtschaftliche Entwicklung und Innovationskraft der Hauptstadt ein entscheidender Standortfaktor. Für viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) kann gerade diese Größe und Vielfalt zugleich eine Herausforderung sein: Wo finde ich die passende Forschungsexpertise, wo werden gerade neue Anwendungen entwickelt, von denen mein Unternehmen profitieren kann? Wer sind meine Kontaktpersonen? Der Berliner Senat will die Vernetzung zwischen Berlins Wissenschaft und Wirtschaft weiter stärken und durch KMU-Büros an Berlins Hochschulen gezielt ergänzen. Wie Lotsen sollen die Büros die Orientierung erleichtern, Forschende und Unternehmen zusammenbringen und den Wissens- und Technologietransfer unterstützen. An der Hochschule für Wirtschaft und Technik (HTW) Berlin entsteht nun das erste KMU-Büro in Kooperation mit der Senatswirtschaftsverwaltung und der IHK Berlin. Dafür unterzeichneten die drei Partnerinnen am 9. Oktober ein Memorandum of Understanding. Als Pilotprojekt soll das Büro in einem 18-monatigen Testbetrieb maßgeschneiderte Angebote entwickeln. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey betonte die Bedeutung der Forschungs- und Wissenschaftslandschaft Berlins für die Wirtschaftsdynamik der Stadt. „Mit der Einrichtung des ersten KMU-Büros nehmen wir ganz gezielt die Bedarfe der mehr als 170.000 Berliner kleinen und mittleren Unternehmen in unserer Stadt in den Blick und wollen ihnen den Zugang zu Innovationen erleichtern“, so Giffey. Dass der Hochschule der Kontakt zu Berliner Unternehmen sehr wichtig sei, hob Prof. Dr. Stefanie Molthagen-Schnöring hervor, Vizepräsidentin für Forschung, Transfer und Wissenschaftskommunikation der HTW: „Mit dem KMU-Büro schaffen wir eine niedrigschwellige Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu kommen sowie Ideen für Kooperationen zu entwickeln und umzusetzen. Dafür werden wir in Zukunft noch mehr bei den Unternehmen vor Ort präsent sein.“ IHK-Präsident Sebastian Stietzel wies auf die Schwierigkeit vor allem für KMU hin, sich in der komplexen Hochschulwelt zu orientieren, zumal sie auch nur selten die Möglichkeit haben, eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilungen zu unterhalten. „Die Folgen schaden dem Wirtschaftsstandort insgesamt, wenn KMU Innovationsprojekte nicht umsetzen können, weil der Zugang zum Wissenschaftspartner fehlt. Hier schafft das neue KMU-Büro Abhilfe.“ ■ Kooperation: IHK-Präsident Sebastian Stietzel, Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (M.) und Prof. Stefanie Molthagen-Schnöring von der HTW Heike Schöning, IHK-Public-Affairs-Managerin Innovationspolitik Tel.: 030 / 315 10-331 heike.schoening@berlin.ihk.de 80 Forschungsinstitute und 40 Hochschulen stehen für die Innovationskraft Berlins. Vor allem für KMU ist es oft schwierig, von Erkenntnissen der Wissenschaft zu profitieren. Extra eingerichtete Büros sollen sie dabei unterstützen von Claudia Engfeld Lotsen Richtung Forschung FOTO: HTW BERLIN/ALEXANDER RENTSCH AGENDA | Wissenstransfer | 12

RkJQdWJsaXNoZXIy MTk5NjE0NA==