Berliner Wirtschaft November 2021
FOTO: GETTY IMAGES/SEAN GLADWELL dem Low-Code-Prinzip arbeitender Dienst ist auch IFTTT, die Abkürzung von „If This Then That“. Er erlaubt die Automatisierung einfa- cher, alltäglicher Abläufe durch die Verknüp- fung genutzter Dienste, wie etwa das Versen- den einer Nachricht nach Erreichen eines vom Fitnesstracker erfassten sportlichen Ziels. Auf bestimmte Standards achten Komplexere Regeln lassen sich über Work- flow-Systeme abbilden, in denen beispiels- weise Geschäftsprozesse, Berechnungen und Entscheidungen definiert und umgesetzt wer- den können (zum Beispiel mittels der Stan- dards BPMN, CMMN und DMN – Business Pro- cess, Case Management beziehungsweise Deci- sion Model and Notation). In DMN etwa kann zentral anhand verschiedener Kriterien fest- gelegt werden, welchen Status ein Kunde hat, was danach verschiedene Geschäftsprozesse beeinflusst. Auf derartige Standards sollte man achten, damit die digitale Transformation nicht von einzelnen Anbietern abhängig ist. Neben der Nutzung von bereits verfügba- ren Low-Code-Werkzeugen kann der Ansatz auch genutzt werden, um komplexe, kun- denspezifische und anpassbare Softwaresys- teme zu entwickeln. Für ein ganz spezifisches Anwendungsgebiet und/oder für eine indivi- duelle Sichtweise auf Geschäftsprozesse wer- den von IT-Experten Bausteine und Baupläne entwickelt, mit denen dann Fachexperten innerhalb des Unternehmens ihre Anwendun- gen selbst (weiter-)entwickeln und vor allem anpassen können. LowCode erlaubt eigenständige Anpassungen Low Code stärkt die Rollen im Prozess der Softwareentwicklung. Bei der klassischen Software-Entwicklung legen Experten als Auf- traggeber vorab Ziele, Vorstellungen, konkrete funktionale Anforderungen, Qualitätsanfor- derungen und Randbedingungen fest. Dann übernehmen die Entwickler diesen Aufgaben- katalog und implementieren die gewünschte Lösung. Schließlich wird die Lösung an den IT-Betrieb übergeben, abgenommen und dort betrieben. Änderungen lassen sich hier- bei nur schwerfällig und kostenintensiv ein- pflegen. Beim Low-Code-Ansatz stellt die IT-Entwicklung dagegen ein modulares Soft- Service ihk-berlin.de/ digitalisierung dihk.de/gemeinsam- digital Julia Knack, IHK-Fachberaterin Digitalisierung Tel.: 030 / 315 10-846 julia.knack@berlin. ihk.de Digitalisierungsthemen beschäftigen den Mittelstand überregional – darum haben der Deutsche Industrie- und Handelskammer- tag (DIHK) und IHKs aus ganz Deutschland die Initiative # GemeinsamDigital ins Leben gerufen. Für KMU und den Mittelstand werden Online-Infoveranstaltungen und Webinare koordiniert und auf der Website sichtbar gemacht. Ein gemeinsames Thema steht jeden Monat im Fokus: Im November beispielsweise dreht sich alles um das Online-Marketing. Zu den Veranstaltungen können sich Interessierte deutschlandweit anmelden und finden so nicht nur neue Informationen, sondern auch den Austausch mit KMU und Mittelstand in anderen Regionen. # GemeinsamDigital Im November informieren IHKs und DIHK in Webinaren und Online-Veranstaltungen über Online-Marketing für KMU und Mittelstand ware-System zur Verfügung, das Fachexper- ten erlaubt, benötigte Anwendungen zu erstel- len oder fachspezifische, geschäftsrelevante Aspekte kurzfristig eigenständig anzupassen. Diese Änderung der Rollen unterstützt nicht nur die Spezialisierung im jeweili- gen Gebiet, sondern erlaubt auch eine bes- sere Integration und ein leichteres Testen. Als Folge davon ist eine stärkere Automatisierung imBereich der Entwicklung vonmaßgeschnei- derten IT-Anwendungen möglich. Im Ideal- fall können damit Fachexperten als Reaktion auf eine geänderte geschäftliche Vorgabe eine Fachanwendung mal eben selbst anpassen und „auf Knopfdruck“ das Update dann gleich in Betrieb nehmen. ■ 54 IHK BERLIN | BERLINER WIRTSCHAFT 11 | 2021 SERVICE | Digitalisierung
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy ODUxMjI4