Berliner Wirtschaft November 2021
D er Bau- und Kunstschlosser Theodor Rieth gründete 1886 ein Unternehmen in der Wiener Straße 62, das zunächst auf „Beleuchtungs-Gegenstände“ spezi- alisiert war. Der Wandel zu einer bedeutenden Fabrik für Eisenkonstruktionen erfolgte durch Emil Otto Rieth, der ab 1929 zusammen mit sei- nemVater das Unternehmen leitete. Der Hauptsitz von Rieth & Sohn war in der Drontheimer Straße 29-31 (Wedding). Als Zulieferer für die Elektroin- dustrie entwickelte sich das Unternehmen in den 1930er-Jahren zu einem der größten Handwerks- betriebe Deutschlands mit rund 600Mitarbeitern. ImZweitenWeltkrieg wurde eine Zweigstelle an der Quickborner Straße 30/40 in Reinickendorf eröffnet, in der unter anderemEinzelteile für Pan- zer, Unterkonstruktionen für Fliegerabwehrkano- nen und Schaltgerüste für V2-Raketen hergestellt wurden. Nach Kriegsende gelang ein schneller Wiederaufbau. Drei Jahre später waren bereits 850 Arbeitskräfte im Unternehmen beschäftigt. Es erfolgte eine Spezialisierung auf die sogenann- ten RISO-Stahlverbundfenster. Deren besondere Vorteile sollen „wetterbeständig und dicht schlie- ßend“, „technische Wärmeeigenschaften“ und „leichte Bedienung“ sein. Wie renommiert das Stahlfensterwerk Rieth& Sohn in den 1950er-Jahren war, zeigen die Bauten, an denen es beteiligt war, wie das ehemalige IHK- Haus, das Huthmacher-Haus amHardenbergplatz und das Telefunken-Haus amErnst-Reuter-Platz. AmEnde des Jahrzentes gab es in Berlin drei Pro- duktionsstellen und einWerk in Kirchheim/Teck. Nach dem Tod von Emil Otto Rieth 1965 übernahm sein Schwiegersohn Elert Bade die Geschäftsleitung der Stahlbaufirma, die inzwi- schen über 1.000 Mitarbeiter hatte und weltweit tätig war. Neben der Herstellung von Mülltonnen, Lichtmasten und Gitterboxenwurden auch Haus- fassadenmit „hinterlüfteten undwärmegedämm- ten Aluminiumelementen“ verkleidet. Ende der 1970er-Jahre gingen die Geschäfte zurück, was 1981 zur Betriebsaufgabe in Berlin führte. Das Werk in Kirchheim/Teck blieb bestehen. ■ FOTO: BBWA Der ehemalige Standort der IHK Berlin an der Hardenbergstraße (1955-1998) war mit Stahlfenstern von Rieth&Sohn ausgestattet Zugang zum Wirtschaftsarchiv Die Bestände des Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchivs (BBWA) können nach Verein- barung eingesehen werden. Kontakt und Infos: bb-wa.de Im Nachkriegsdeutschland war die renommierte Berliner Fabrik Rieth&Sohn besonders für ihre RISO-Stahlverbundfenster bekannt von Tania Estler-Ziegler (BBWA) Wetterbeständig und dicht BRANCHEN | Historie IN SECHS WOCHEN KÜNSTLICHE INTELLIGENZ VERSTEHEN LERNEN DEIN NEUER BESTER KUMPEL Was ist KI? Probleme lösen mit KI Reale Anwendungen Maschinelles Lernen Neuronale Netze Auswirkungen ONLINE-WEITERBILDUNG IN SECHS MODULEN Ein Projektmit Reaktor und derUniversitätHelsinki GemeinsamDigital Über 700.000 Teilnehmer weltweit DEIN NEUER BESTER KUMPEL IN 3D Virtuelles Erlebnis starten Deutsch-Finnische Handelskammer Saksalais-SuomalainenKauppakamari Tysk-FinskaHandelskammaren DIHK-Gesellschaft für berufliche Bildung – Organisation zur Förderung der IHK-Weiterbildung gGmbH In Kooperation mit: Kostenlos mitmachen und Teilnahmebescheinigung sichern! Hier gehtʼs direkt zum Kurs: www.elementsofai.de
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