Berliner Wirtschaft November 2021

Polen, Großbritannien und USA sollte auf weitere, noch weniger erschlossene, aber Erfolg verspre- chende Zukunftsmärkte ausgeweitet werden“, so die IHK-Forderung. Wie Unternehmerin Riele liefert Jan IJspeert den mit mehr als 80 Prozent weitaus größten Teil seiner Produkte ins Ausland. Seine wich- tigsten Kunden sitzen in den USA, in Ägypten, Australien, Belgien, Kanada und Vietnam. Dort- hin exportiert die Berliner BAE Batterien GmbH Bleibatterien für stationäre Anlagen, in denen Strom ohne Unterbrechung fließen muss, etwa bei der Notstromversorgung in Datenzentren, Krankenhäusern, für Energieversorgungsan- lagen und Telekommunikationseinrichtungen. Die im oberen Preissegment angesiedelten, sehr langlebigen Produkte sind vor allem in Ländern gefragt, die kräftig in ihre Infrastruktur inves- tieren. Ägypten etwa baut aktuell die TK-Infra- struktur aus. „Wir sind der Miele unter den Bat- terien“, sagt IJspeert und lacht. Noch gut kann sich der Unternehmer an den 11. März 2020 erinnern. Damals erklärte die Weltgesundheitsorganisation, dass es sich bei Corona um eine Pandemie handele. „Wir hatten große Sorgen, dass wir nicht mehr regulär belie- fert werden“, sagt IJspeert. Rohstoffe und Kom- ponenten für die in Berlin produzierten Batte- rien kommen ausschließlich aus den 27 Staaten der EU. Letztlich waren die Sorgen unbegrün- det. Aufgrund ihrer Systemrelevanz liefen die Geschäfte reibungslos. „Wir haben sogar das zweitbeste Ergebnis der Firmengeschichte erzielt, weil unsere Ausgaben für Messen und Reisen während der Pandemie so stark gesunken sind“, so der Holländer, der allerdings seit September 2021 feststellt, dass sich die Lage verschlechtert. Knappe Rohstoffe, lange Lieferzeiten Die Knappheit bei einigen Rohstoffen und die damit verbundene Preissteigerung sowie die verlängerten Lieferzeiten bekäme auch die BAE Jan IJspeert Geschäftsführer BAE Batterien GmbH Vier Fünftel der Pro- duktion gehen beim Hersteller hochwer- tiger Bleibatterien in den Export. Überall dort, wo Strom in sensibler Infrastruk- tur auch in Notfällen fließen muss, kom- men die Aggregate zum Einsatz, etwa in Kliniken und Datenzentren. Corona hat das Geschäft eher beflügelt als behindert. FOTO: SERGEJ GLANZE/FUNKE FOTO SERVICES SCHWERPUNKT | Außenwirtschaft 26 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 11 | 2021

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